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ARD gegen Werbeverbot nach dem Vorbild Frankreichs

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Düsseldorf (ddp). Die ARD lehnt ein Werbeverbot nach den Plänen Frankreichs ab. Präsident Nicholas Sarkozys wolle die Streichung der Werbeeinnahmen in Frankreich offensichtlich an eine Steuererhöhung oder an neue Steuern, etwa auf Internetverbindungen, koppeln, sagte der ARD-Vorsitzende Fritz Raff dem «Handelsblatt» (Donnerstagausgabe).

Dadurch müsste in Frankreich der Verbraucher die fehlenden Werbeeinnahmen kompensieren. Eine eigene Steuer oder die Erhöhung einer bestehenden Steuer zur Kompensation von Werbeeinnahmen halte er in Deutschland für undenkbar. Sarkozy hatte angekündigt, Werbung bei den öffentlich-rechtlichen Sendern verbieten zu wollen.

Zudem könne die Werbewirtschaft auf die Programme der ARD nicht verzichten, sagte Raff. «Die werbetreibende Wirtschaft sieht die Werbeplätze in den öffentlich-rechtlichen Programmen als unverzichtbar an und hat in der Vergangenheit sogar bereits darauf gedrängt, die Werbemöglichkeiten zu erweitern.»

Michael Enzenauer, Deutschlandchef der Düsseldorf Mediaagentur Optimedia, sagte der Zeitung, durch die Überalterung der Gesellschaft wachse die Bedeutung von ARD und ZDF für die Werbewirtschaft noch an. Derzeit liegt das Durchschnittsalter der Zuschauer von ARD und ZDF bei 61 und 60 Jahren. Zum Vergleich: bei RTL sind es 48 und bei ProSieben 38 Jahre.