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Erstmals in der Geschichte des Bundeswettbewerbs "Jugend musiziert" werden in diesem Jahr elektrisch verstärkte Instrumente zu hören sein. Die Kategorie "Neue Musik" lässt in der Sparte "mit Strom" erstmals den Einsatz von Keyboards und Synthesizern zu, wie der Bundesgeschäftsführer "Jugend musiziert", Hans Peter Pairott, am Montag in Nürnberg ankündigte.
Nürnberg (ddp-bay). Vom 16. bis 23. Mai werden im mittelfränkischen Städtedreieck Nürnberg, Fürth und Erlangen 22 Juroren die Darbietungen von rund 1600 Teilnehmern bewerten. Pairott räumte ein, dass die Rekordteilnahme die Organisatoren "vor riesige Probleme" stelle."Wir sind froh, den Wettbewerb überhaupt noch durchführen zu können", betonte Pairott. Aber wer "musikalische Höchstleistungen" von den Kindern und Jugendlichen erwarte, habe die Pflicht, auch organisatorische und logistische Höchstleistungen zu erbringen. An den regionalen Vorentscheiden zum Bundeswettbewerb hatten sich rund 18 000 Nachwuchsmusiker beteiligt. Dies sind 3500 Teilnehmer mehr als beim Wettbewerb 1999.
Unter den Qualifizierten sind über 900 Mädchen und mehr als 600 Jungen. Hier soll nach dem Willen des Bundesgeschäftsführers künftig "mehr Gleichberechtigung" herrschen. Pairott betonte: "Wir müssen überlegen, wie wir die Jungen dazu bekommen, mehr zu musizieren, damit sie es auch bis zum Bundeswettbewerb schaffen."
In diesem Jahr war der Wettbewerb neben der "Neuen Musik" für die Solowertungen Klavier, Harfe und Gesang, in der Ensemblebewertung für Bläser, Streicher und Akkordeon ausgeschrieben. Die Deutsche Stiftung Musikleben vergibt Sonderpreise und Stipendien in Höhe von insgesamt 23 000 Euro. Das mittelfränkische Städtedreieck ist zum 16. Mal Gastgeber des bedeutendsten Wettbewerbs für Nachwuchsmusiker. Die Kosten von 830 000 Euro trägt zum überwiegenden Teil das Bundesjugendministerium und die deutsche Stiftung Musikleben. Der Freistaat Bayern steuert 100 000 Euro bei.
Der Freistaat Bayern kündigte unterdessen an, an der musikalischen Frühförderung von Kindern und Jugendlichen festzuhalten. "Das ist die beste Prävention gegen Frust und Gewalt unter Jugendlichen", sagte der Ministerialrat im bayerischen Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Dirk Hewig, bei der Präsentation von "Jugend musiziert". Der Freistaat gibt den Angaben zufolge rund 500 000 bis 750 000 Euro für musikalische Förderung und Instrumentenzuschüsse aus.