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Im Februar flimmern wieder die Berliner Filmfestspiele über die hauptstädtischen Leinwände. Mit zehn Filmen in der Reihe "Perspektive Deutsches Kino" soll das Publikum auf Entdeckungsreise gehen.
Berlin (ddp-bln). Auf eine Entdeckungsreise durch alle Spielarten des deutschen Films wollen die Berliner Filmfestspiele (6. bis 17. Februar) ihr Publikum schicken. Zehn Filme präsentiert die neue Reihe Perspektive Deutsches Kino, wie die Berlinale-Veranstalter am Montag in Berlin mitteilten. In dieser Sektion werden Teile der bisherigen Programme gebündelt und ergänzt, um eine neue Plattform zu schaffen, auf der das deutsche Kino eine eigene Perspektive bekommt.Eröffnet wird die Reihe mit einem ungewöhnlichen Omnibus-Projekt: Unter der künstlerischen Leitung des Schauspielers und Regisseurs Rolf Peter Kahl haben sich zwölf junge deutsche Filmemacher zusammengefunden, um mit einem symbolischen Budget von jeweils 99 Euro eine kleine Geschichte zu erzählen. Das fertige Produkt heißt folgerichtig 99 Euro-Films und ist laut Ankündigung der Berlinale "ein ebenso abwechslungs- wie aufschlussreiches Kurzfilmprogramm". Produzent ist das Filmfest Oldenburg.
Der kürzeste Film des Programms hatte die längste Drehzeit. "80 000 Shots" von Manfred Walther erzählt die Entstehung des neuen Potsdamer Platzes. Von 1990 bis 2001 hat der Filmemacher mit einer Zeitrafferkamera Menschen, Maschinen und der Geschichte bei der Arbeit zugeschaut. Das Ergebnis ist eine 55-minütige Sinfonie in Bildern und Musik (Komponist: Andreas Czeschka).
Die abendfüllenden Spielfilme des Programms bieten "eine große thematische und formale Bandbreite", heißt es weiter. Sensibel erzählte, inhaltlich originelle Coming-of-Age-Geschichten wie "Mutanten" von Katalin Gödrös und "Fickende Fische" von Almut Getto stehen neben einem ungewöhnlichen Road Movie wie "Verrückt nach Paris" von Eike Besuden und Pago Balke, in dem deutsche Schauspielergrößen wie Corinna Harfouch, Dominique Horvitz und Hermann Lause mit behinderten Laienakteuren auf eine märchenhafte Reise gehen. Trash-Filme bieten ein Kontrastprogramm zu der deutsch-schweizerischen Koproduktion "Happiness Is A Warm Gun" von Thomas Imbach, der die Geschichte von Gert Bastian und Petra Kelly weiter erzählt.
Drei Dokumentarfilme runden das Programm ab. "Der Glanz von Berlin" von Antje Kruska und Judith Keil, das Porträt dreier Putzfrauen aus der Hauptstadt, "Absolut Warhola" von Stanislaw Mucha mit Komödien-Qualitäten und "Mein kleines Kind" von Katja Baumgarten, eine formal strenge, intime Chronik einer persönlichen Entscheidung.