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Chemnitz (ddp-lsc). Die weltweit erste Museumsausstellung mit Bildern von Bob Dylan wird am Samstag in Chemnitz eröffnet. Bis zum 3. Februar 2008 sind 140 Aquarelle und Gouachen aus der Serie «The Drawn Blank Series» zu sehen.
Aus Gründen der Konzentration seien diese Werke aus mehr als 320 Arbeiten ausgewählt worden, sagte die Generaldirektorin der Kunstsammlungen Chemnitz, Ingrid Mössinger. Ab Sonntag ist die Ausstellung öffentlich zugänglich.Dylan habe die Bilder nach Vorlagen aus einem Reiseskizzenbuch erst angefertigt, als er von ihrer Ausstellungsidee erfahren habe, sagte Mössinger. Insofern sei die Schau in Chemnitz ein glücklicher Zufall. Vorher habe offenbar niemand Dylan nach seinen Bildern gefragt. Zu jeder der 92 Schwarz-Weiß-Zeichnungen habe er innerhalb von acht Monaten drei bis vier Varianten gemalt. Darunter seien Porträts, Landschaften, Stillleben, Akte und vieles mehr. Manche Personen und Orte ließen sich sehr genau identifizieren. Beispielsweise tauchten Prag, Brüssel, Berlin und Stockholm auf.
Dylan sagte dem Magazin «Art», er habe sich schon immer auch für andere Kunstformen interessiert. «Ich kann mich nicht daran erinnern, jemals nicht gezeichnet zu haben, seit ich auf der Grundschule war», sagte der 66-Jährige. Wenn er zeichne, könne er sehen, was er vor sich habe. Wenn er dagegen eine Song schreibe, sei er sich nie ganz sicher. «Man muss sich die meiste Zeit ganz allein auf sein Gefühl verlassen.»
Bisher gibt es laut Museumsdirektorin Mössinger kein Anzeichen, dass Dylan zu der Ausstellung nach Chemnitz komme. Am Samstag habe er ein Konzert in Chicago. Für die Schau sei die Anwesenheit des Künstlers als Person aber auch nicht wichtig, da sich das Museum auf Dylan als bildenden Künstler konzentriere.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit 170 farbigen und 85 schwarz-weißen Abbildungen. Außerdem sind bis Februar vier Vorträge von Wissenschaftlern und Dylan-Experten unter dem Titel «Bildbeschreibung eines Songs» geplant.