Body
19. Europäischer Filmpreises - Stasi-Drama dreifach prämiert - Almodóvar zum besten Regisseur gekürt
Warschau/Berlin (ddp). Der deutsche Film «Das Leben der Anderen» hat am Samstagabend in Warschau bei der Vergabe des 19. Europäischen Filmpreises abgeräumt. Das mit insgesamt drei Preisen ausgezeichnete Stasi-Drama von Regisseur Florian Henckel von Donnersmarck wurde als bester europäischer Film 2006 gewürdigt. Henckel von Donnersmarck wurde zudem für das beste Drehbuch geehrt. Hauptdarsteller Ulrich Mühe konnte für seine Rolle als Hauptmann der DDR-Staatssicherheit die Trophäe als bester europäischer Schauspieler entgegennehmen.Der Film «Volver» des spanischen Regisseurs Pedro Almodóvar, der ebenfalls mit sechs Nominierungen ins Rennen gegangen war, siegte zwar nicht in der wichtigsten Kategorie, räumte jedoch insgesamt sogar fünf Preise ab.
Almodóvar wurde zum besten Regisseur 2006 gekürt. Seine Hauptdarstellerin Penelope Cruz bekam den Preis als beste europäische Schauspielerin. Zudem erhielt «Volver» den Publikumspreis, den Kamerapreis (José Luis Alcaine) und den Preis für die beste Filmmusik (Alberto Iglesias). Die spanische Komödie erzählt von drei Generationen von Frauen, die das Leben mit Humor und ein paar Lügen meistern.
Ebenfalls nominiert waren der Berlinale-Gewinner «Grbavica» von Jasmila Zbanic, «The Road to Guantanamo» von Michael Winterbottom und Mat Whitecross, «Breakfast on Pluto» von Neil Jordan und «The Wind That Shakes The Barley» von Ken Loach. Um den Preis der besten Schauspieler und Schauspielerinnen hatten auch Martina Gedeck, Sandra Hüller und Mads Mikkelsen konkurriert.
Als bester europäischer Dokumentarfilm wurde «Die große Stille» von Philip Gröning prämiert. Mit dem Europäischen Kamerapreis wurde auch «The Wind That Shakes The Barley» (Barry Ackroyd) ausgezeichnet. Europäische Entdeckung 2006 wurde «Tzameti» von Gela Babluani. Pierre Pell und Stéphane Rozenbaum wurden für «The Science of Sleep» mit dem Preis für einen künstlerischen Beitrag geehrt. Der Preis der Kritik ging an «Les Amants Reguliers» von Philippe Garrel.
Der Preis für ein Lebenswerk der European Film Academy ging an Roman Polanski («Rosemaries Baby»). Der britische Produzent Jeremy Thomas («Der letzte Kaiser») erhielt den Preis Europäischer Beitrag zum Weltkino 2006.
Der Gewinnerfilm «Das Leben der Anderen» hatte bereits den Deutschen Filmpreis 2006 erhalten. Zuletzt war der Titel Europäischer Film im Jahr 2004 mit Fatih Akins «Gegen die Wand» und 2003 mit «Good Bye, Lenin!» von Wolfgang Becker nach Deutschland gegangen. Almodóvar sicherte sich den Preis 1999 mit «Todo Sobre Mi Madre (Alles über meine Mutter)» und 2002 mit «Hable Con Ella (Sprich mit ihr)».
Nadine Emmerich