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Dreifach-Erfolg für «Der Untergang» beim Bayerischen Filmpreis

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Das Historiendrama «Der Untergang» ist der große Gewinner des diesjährigen Bayerischen Filmpreises. Der Streifen um Hitlers letzte Tage im Berliner Führerbunker wurde in drei Kategorien ausgezeichnet, wie die bayerische Staatskanzlei am Freitag in München mitteilte.

München (ddp-bay). Produzent Bernd Eichinger, der auch das Drehbuch zum Film geschrieben hatte, erhielt den mit 200 000 Euro höchstdotierten Produzentenpreis. Bruno Ganz wurde für seine Rolle als Adolf Hitler als bester männlicher Darsteller geehrt. Zudem ging der Publikumspreis an das Weltkriegsdrama von Regisseur Oliver Hirschbiegel.

Eichinger habe mit dem Film «Der Untergang» erneut «ein Zeichen dafür gesetzt, welche herausragenden Filmproduktionen auch in unserem Land angepackt und umgesetzt werden können», begründete die Jury ihre Entscheidung. Schauspieler Bruno Ganz habe seine Rolle «mit Bravour» gemeistert. Obwohl sie zugleich schwierig und umstritten sei, spiele er überzeugend die Charakteristika des Diktators aus, lobten die Juroren.

Mit dem Regiepreis wurde Dennis Gansel für seinen Film «Napola - Elite für den Führer» ausgezeichnet, ein Jugenddrama, das sich ebenfalls mit den Schrecken der Nazi-Zeit befasst. Erstmals verliehen wurde in diesem Jahr der Comedypreis des Bayerischen Filmpreises. Michael «Bully» Herbig durfte sich für seinen Kassenschlager «(T)Raumschiff Surprise - Periode 1» als erster Preisträger in dieser Kategorie über eine der begehrten «Pierrot»-Preisfiguren freuen. Herbig sei ein «Meister des Entertainment», hob die Jury hervor. Allein für seine grandiose Leistung, mit zwei Kinofilmen mehr als 20 Millionen Kinobesucher zu begeistern, habe er einen Preis verdient.

Schauspielerin Jessica Schwarz wurde zur besten weiblichen Darstellerin für ihre Rolle der «November» in dem Film «Kammerflimmern» ernannt. Schwarz habe Filmmomente geschaffen, «die wir so schnell nicht vergessen», so die Begründung. Das beste Drehbuch schrieb nach Meinung der Juroren Oskar Roehler zu dem Film «Agnes und seine Brüder».

Wie bereits bekannt, wurde der Ehrenpreis des bayerischen Ministerpräsidenten an den Regisseur, Produzenten und Drehbuchautoren Volker Schlöndorff für sein Lebenswerk verliehen. Als Meister anspruchsvoller Literaturverfilmungen stehe der Oscar-Preisträger «für höchste Qualität und grandiosen Publikumserfolg», betonte Edmund Stoiber (CSU).

Als beste Nachwuchsdarsteller erhielten Julia Jentsch («Die fetten Jahre sind vorbei») und Matthias Schweighöfer («Kammerflimmern») einen «Pierrot». Der Preis für den besten Erstlingsfilm ging an Oscar-Preisträger Florian Gallenberger für seine Regie in «Schatten der Zeit». Gallenbergers erster langer Spielfilm bekam eine weitere Auszeichnung: Jürgen Jürges wurde für die beste Bildgestaltung geehrt. Bester Dokumentarfilm ist laut Jury «Rhythm is it!»

Der Bayerische Filmpreis, der 1979 zum ersten Mal von der Bayerischen Staatsregierung verliehen wurde, ist eine der begehrtesten Auszeichnungen für Filmschaffende in Deutschland. Neben dem Produzentenpreis (mit 200 000 Euro) sind alle Preise mit jeweils 10 000 Euro dotiert.

Ministerpräsident Stoiber zeigte sich mit der positiven Entwicklung des deutschen Films und über 35 Millionen Kinogängern im vergangenen Jahr hoch zufrieden. «Der deutsche Film ist wieder da», betonte Stoiber. Das Publikum habe «mit den Füßen an den Kinos abgestimmt und deutsche Produktionen zu echten Kassenschlagern gemacht».