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Rudolstadt-Festival. Foto: Lieberwirth
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Festival-Wochenende: Elblandfestspiele, Rudolstadt-Festival, Sommer-Klassik an Müritz

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Sommer-Klassik an Müritz mit „Magischen Filmmomenten“ und Carry Sass +++ Gelungener Neustart – Tausende feiern Weltmusik in Rudolstadt +++ Festivalsaison nach Corona-Pause – Woidke bei Elblandfestspielen

Sommer-Klassik an Müritz mit „Magischen Filmmomenten“ und Carry Sass

Mit Musik aus 100 Jahren Filmhistorie will die Neubrandenburger Philharmonie Klassik-Fans nach der Corona-Zeit wieder an die Müritz locken. Wie eine Sprecherin des Ensembles am Montag sagte, steht das “MüritzProms-Konzert“ an diesem Mittwoch im Stadthafen von Waren an der Müritz unter dem Motto “Magische Filmmomente“. Zusammen mit der Sängerin und Entertainerin Carry Sass sollen direkt an der Mole Melodien aus Filmen wie „Der Pate“, „Die Tribute von Panem“, „Der blaue Engel“ sowie aus dem Edith Piaf-Film „La Vie en rose“ erklingen.

Die Sängerin Sass, die mit bürgerlichem Namen Kerstin Saß heißt, wuchs als Kind eines Musikers und einer Lehrerin in Mecklenburg auf.

Sie studierte in Berlin, arbeitete unter anderem am Berliner Metropol-Theater und wirkte in Shows mit Harald Juhnke und Diether Krebs mit und lebt in Brandenburg. Die „Müritz-Proms“ mit einem der wichtigsten Musikensembles im Nordosten sind bei Touristen an der Seenplatte beliebt. Eine weitere Auflage der „Magischen Filmmomente“ ist im September in der Konzertkirche Neubrandenburg geplant. 


Gelungener Neustart – Tausende feiern Weltmusik in Rudolstadt

Für Tausende Musikfans bedeutete die thüringische Provinz an diesem Wochenende erneut die Welt: Nach zwei Jahren trafen sich Besucher und internationale Bands erstmals wieder zum Rudolstadt-Festival.

Folk, Ethnojazz, traditionelle Gesänge oder experimentelle Musik: Das nach eigenen Angaben größte Festival für Weltmusik im thüringischen Rudolstadt hat am Wochenende nach zweijähriger Corona-Pause wieder Tausende Besucher angelockt. Zur 30. Auflage des Rudolstadt-Festivals kamen seit Donnerstagabend im Schnitt täglich mehr als 20.000 Besucher in die thüringische Kleinstadt, wie die Veranstalter zum Abschluss am Sonntag mitteilten.

„Wir haben gezeigt, dass die künstlerische Vielfalt und die internationale Ausstrahlung des Festivals ungebrochen sind“, zog Festivaldirektorin Petra Rottschalk eine positive Bilanz. Angesichts der Unsicherheit, die durch die Folgen der Pandemie sowie die politische und wirtschaftliche Lage herrsche, sei dies ein erfolgreicher Neustart gewesen. Auch wenn das Festival erstmals seit Jahren nicht ausverkauft und die Ticketzahl im Vorverkauf sogar begrenzt worden war.

Probleme bereiteten den Veranstaltern nach eigenen Angaben in diesem Jahr auch Flug- und Zugausfälle sowie Absagen von Künstlern wegen Corona-Erkrankungen. Es habe sich ausgezahlt, dass schon vor Wochen Flüge und Züge von Künstlern umgebucht worden seien, um Folgen des teilweisen Reisechos aufzufangen, hieß es. So habe es nur eine Konzertabsage gegeben, die aber kompensiert werden konnte. Zudem mussten drei Workshops ausfallen.

Mehr als 150 Bands, Straßenmusiker und Solokünstler aus rund 40 Ländern spielten am Wochenende in Rudolstadt auf. Auf den zahlreichen in der Kleinstadt verteilten Bühnen und Podien gab es rund 300 Konzerte, darunter von bekannten Bands wie der russischen Gruppe Pussy Riot und der Goran Bregovic Wedding and Funeral Band. Der Länderschwerpunkt lag in diesem Jahr auf „Titos Erben“ und damit auf den Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawiens.

Der Weltmusikpreis Ruth ging in diesem Jahr an den Kölner Karnevals- und Musikverein Humba sowie den Berliner Autoren und Journalisten Christoph Dieckmann. Die mit 5000 Euro dotierte Auszeichnung für Bands und 2500 Euro für Einzelpersonen wurde am Samstag im Hof der Heidecksburg vergeben. Mit Humba wurden die Verdienste des Vereins um eine urbane und vielseitige Festkultur, die zugleich politische Impulse für eine offene Gesellschaft setze, gewürdigt. Dieckmann erhielt den Preis für sein publizistisches Wirken.

Das nächste Rudolstadt-Festival wird vom 6. bis 9. Juli 2023 ausgetragen. Der Länderschwerpunkt ist dann Kuba gewidmet.


Festivalsaison nach Corona-Pause – Woidke bei Elblandfestspielen

Nach zwei Jahren coronabedingter Pause können Kulturbegeisterte in Brandenburg in diesem Sommer wieder bekannte Musikfestivals erleben. Bei Open-Air-Veranstaltungen an diesem Wochenende mussten sich Künstler und Besucher allerdings auch auf wechselhaftes Wetter teils mit Regen einstellen.

Im Schlosshof Rheinsberg hatte die erste Opernproduktion der diesjährigen Kammeroper Schloss Rheinsberg Premiere: Wolfgang Amadeus Mozarts „Entführung aus dem Serail“. Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) besuchte am Samstagabend die Elblandfestspiele in Wittenberge. Stars wie Ella Endlich, Anna Maria Kaufmann, Paul Potts und Kevin Pabst wollten die Zuschauer beim Gala-Abend begeistern.

Das Motto der Veranstaltungen vor historischer Kulisse an der Alten Ölmühle lautet „Cirque de la Musique“. Woidke sagte laut Mitteilung seiner Staatskanzlei: „Ich bin sehr froh, dass wir die Festspiele nach einer zweijährigen pandemiebedingten Auszeit wieder gemeinsam genießen können.“

Im Anschluss an die Galaabende ist vom 10. bis zum 16. Juli eine Festspielwoche in Wittenberge geplant. Es soll verschiedene kulturelle Angebote vor allem regionaler Künstler entlang der Elbuferpromenade geben. Wittenberge wird die nächste Landesgartenschau im Jahr 2027 ausrichten.

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