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Friedrich Christian Flick schenkt Hamburger Bahnhof 166 Kunstwerke

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Berlin (ddp-bln). Der Kunstsammler Friedrich Christian Flick hat dem Hamburger Bahnhof - Museum für Gegenwart in Berlin 166 Werke von 44 zeitgenössischen Künstlern geschenkt.


Flick und der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Klaus-Dieter Lehmann, unterzeichneten am Dienstag einen entsprechenden Vertrag. Die Schenkung sei an «keine besonderen Bedingungen geknüpft« und könne angesichts von Umfang und Qualität als »einzigartig in der Nachkriegszeit« bezeichnet werden, teilte die Stiftung Preußischer Kulturbesitz mit.

Flick sagte, die Auswahl beziehe sich meist auf Hauptwerke der jeweiligen Künstler. Auch habe er Arbeiten berücksichtigt, die in direktem oder indirektem Zusammenhang zu Berlin beziehungsweise Deutschland stünden. »Ich trenne mich von so vielen meiner Lieblingsstücke mit Freude ebenso wie mit etwas Wehmut, besonders aber mit ganz großem Vertrauen in Berlin.«

Zu den Schenkungen gehören Arbeiten zum Beispiel von Nam June Paik, John Cage, Dan Graham, Isa Genzken, David Weiss, Stan Douglas, Andreas Hofer, Bruce Nauman und Candida Höfer.

Die Friedrich Christian Flick Collection gehört zu den weltweit größten und besten Sammlungen zeitgenössischer Kunst. 2004 präsentierte das Museum eine große Überblicksausstellung zur Flick Collection.

Die Präsentation hatte damals Kontroversen ausgelöst, weil der Großvater des Sammlers, Friedrich Flick, zu den größten Rüstungslieferanten des NS-Regimes gehört und Zwangsarbeiter beschäftigt hatte. Kritiker warfen Friedrich Christian Flick vor, sich nicht am Entschädigungsfonds für NS-Zwangsarbeiter beteiligt zu haben. 2005 zahlte Flick dann jedoch fünf Millionen Euro an den Zwangsarbeiterfonds Stiftung »Erinnerung, Verantwortung und Zukunft".