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In die weltgrößte Messe für Weltmusik - die Womex - soll sich die Essener Zeche Zollverein ab Donnerstag verwandeln. In dem Unesco-Weltkulturerbe wollen Experten und Musikfans, Bands und Branchenvertreter vier Tage lang Konzerten lauschen, Trends diskutieren und neue Kontakte knüpfen.
Essen (ddp-nrw). Nach Veranstalterangaben werden mehr als 1700 Fachbesucher aus über 90 Ländern, rund 350 Künstler sowie 200 Messeaussteller und 50 Referenten zu der Veranstaltung erwartet.Erstmals wird das 1994 in Berlin gestartete Treffen in diesem Jahr in Essen organisiert - und verzeichnet dabei gleich eine Rekordbeteiligung. «Gegenüber dem Vorjahr ist die Messe um rund 20 Prozent gewachsen», sagt Veranstalter Frank Klaffs. Unterstützt wird er dabei von der Projekt Ruhr GmbH und anderen Partnern. Die Messe selbst fährt dreigleisig: Sie bietet Experten die Möglichkeit, sich in Konferenzen über die neuesten Entwicklungen der Welt- und Folkloremusik zu informieren. Außerdem werden auf vier Bühnen insgesamt 40 Konzerte - gemeinsam mit dem WDR Funkhaus Europa - veranstaltet. Und zum Abschluss der Messe wird am Sonntagmittag der «Womex-Award 2002» vergeben.
Wie die Veranstalter mitteilten, soll der armenische Musiker Jivan Gasparyan in diesem Jahr mit dem Preis für sein Lebenswerk geehrt werden. Als größter zeitgenössischer Meister der Duduk - einer armenischen Doppelblatt-Flöte - hat Gasparyan bereits mit Musikern wie Brian Eno, Peter Gabriel oder dem Kronos Quartett zusammengearbeitet. Nach Ansicht der Jury beweist der 74-Jährige mit seiner Musik, dass der Kaukasus «mehr zu bieten hat als Unruhen,
Tumult und Katastrophen».
Bei den Auftritten der Musiker aus aller Herren Länder ist die Palette weit gefasst und reicht von Asian Dub über Brasil House bis hin zu ungewöhnlicheren Klangerfahrungen wie Sibirian Punk oder Dakar Hip Hop. Ein Schwerpunkt der Messe widmet sich der Musik des Indischen Ozeans. Aber auch Weltmusik aus der Rhein-Ruhr-Region kommt zu Wort: Hier wollen unter anderem der Wittener Rapper Dike oder die Dortmunder Blaskapelle «schwarz/rot Atemgold 09» mit ihren akustischen Werken überzeugen.
Die Womex findet einmal im Jahr statt. Nach dem Prinzip von Heim- und Auswärtsspiel wechselt die Messe immer zwischen dem In- und Ausland. Im vergangenen Jahr wurde sie in Rotterdam eröffnet ? davor machte die Veranstaltung Station in Stockholm, Marseille und Brüssel.
(Internet: www.womex.com)