Body
Die Schauspielerin Iris Berben wagt sich an ein politisch hochbrisantes Theater-Projekt. Die populäre Darstellerin wird unter Regie von Michael Verhoeven aus den Tagebüchern der Anne Frank und des Nazi-Propagandaministers Joseph Goebbels lesen.
Regisseur Verhoeven erläuterte, dass er die Textpassagen aus den Tagebüchern von Anne Frank und Goebbels abwechselnd einander gegenübergestellt habe. Auf diese Weise zeige sich dramaturgisch verdichtet, wie das Schicksal des mit seiner Familie vor den Nazis in die Niederlande geflohenen jüdischen Mädchens Anne Frank und das politische Leben des NS-Chefideologen Goebbels zusammenhängen. Es gehe aber nicht nur um Täter und Opfer, "sondern auch um das Helfen", so Verhoeven weiter. "Die Hilfe der niederländischen Nachbarn, welche Anne Frank und ihre Familie vor den Nazis versteckten, soll auch dazu ermutigen, nicht weg zu schauen, wenn sich in unserer alltäglichen Umgebung Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus zeigen."
Die Tagebuchpassagen von Goebbels, die Berben ebenso wie die von Anne Frank im gegenseitigen Wechsel vortragen wird, werden zudem mit von den Nazis "verfemter Musik" begleitet. Der Pianist, Arrangeur und Komponist Peter Ludwig wird mit dem "September Song" von Kurt Weill und "Wenn ich mir was wünschen dürfte" von Friedrich Holländer auf der Bühne einen ironischen musikalischen Kontrast zu den politischen Texttiraden Goebbels\' setzen.
Die weiteren Termine des Stücks: 8. April, Hamburg; 14. April, Wertheim; 17. April, Frankfurt/Main; 18. April, Wien; 19. April, Gersthofen/Augsburg; 21. April, Hall/Saale; 22. April, Berlin; 26. April, Stuttgart; 27. April, München; 28. April, Rosenheim; 14. November Potsdam; 17. November, Fürth; 19. November, Linz.