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Eine Medizin besonderer Art verabreichen die Kunstsammlungen des Städtischen Museums Zwickau ihren Besuchern in diesem Sommer. "Kunst auf Rezept" heißt die Ausstellung, hinter der sich mehr als 160 Kassenarztrezepte verbergen, die auf unterschiedliche Weise "Kunst" verordnen.
Zwickau (ddp-lsc). Gleichzeitig gebe die Schau einen Überblick über das ideenreiche Schaffen namhafter Künstler der Gegenwart, sagte Kustodin Petra Lewey der Nachrichtenagentur ddp.Die Idee zu den Kunstrezepten stammt von einem Kölner Mediziner. Er hatte etwa 240 Künstlern alte, ungültige Rezepte zugeschickt und sie gebeten, sie künstlerisch wiederzubeleben. Was 1987 zunächst eher zaghaft begann, entwickelte sich zwischen Herbst 1998 und Frühjahr 2001 zu einem umfangreichen Projekt. Zu den in der Zwickauer Ausstellung vertretenen Künstler gehören Marina Abramovic, Christo und Jeanne Claude, Hartwig Ebersbach, Jochen Gerz, Per Kirkeby, Heinz Mack, Wolfgang Mattheuer, Gerhard Richter, Klaus Staeck und Günther Uecker.
Die erste große Exposition in diesem Jahr ist jedoch der Klassischen Moderne gewidmet. Ab Mitte März werden in Zwickau Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen und Druckgrafiken aus der Sammlung des Wiesbadeners Frank Brabant zu besichtigen sein. Er hatte vor mehr als 30 Jahren begonnen, Werke von bekannten und weniger bekannten Künstlern aus Deutschland, Amerika sowie West- und Osteuropa zusammenzutragen. Mit Konsequenz habe er eine exemplarische Sammlung hauptsächlich figurativer Kunst aufgebaut, betonte Lewey. Die Exposition "Glanz" wird im dann Herbst Arbeiten des Fotokünstlers Eramus Schröter präsentieren. Die Werke des vor allem durch spezielle Lichtinszenierungen bekannt gewordenen Leipzigers entstanden zwischen 1990 und 2000. (www.zwickau.de )