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Mittwoch: Solschenizyn-Abend auf Arte

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Berlin (ddp). Aus Anlass des Todes des russischen Literaturnobelpreisträgers Alexander Solschenizyn setzt der Fernsehsender Arte am Mittwoch (6. August) kurzfristig einen Themenabend aufs Programm. Gezeigt werden unter dem Titel «Alexander Solschenizyn - Schreiben für die Freiheit» nach Senderangaben ab 21.00 Uhr zwei Dokumentarfilme über den Schriftsteller und Oppositionellen.

Die einstündige Dokumentation «Der Kampf des Mannes» von Pierre-André Boutang und Annie Chevallay aus dem Jahr 2005 erzählt in einer Mischung aus Dokumentation und Krimi, wie sich Solschenizyn mit dem System der Sowjetunion, der Kommunistischen Partei, der Polizei und der Zensur anlegte. Und wie er dabei alles unternahm, einer Ausweisung zu entgehen.

Der anschließende Dokumentarfilm «Alexander Solschenizyn, Schriftsteller» widmet sich dem Literaten, seiner Sprache und seiner Art zu erzählen. Im Zentrum des halbstündigen Films von Pierre-André Boutang und Nicolas Struve steht die Frage, was Solschenizyn zu einem großen Schriftsteller machte.

Alexander Solschenizyn starb am Sonntag (3. August) im Alter von 89 Jahren in Moskau. In seinem berühmtesten Werk «Der Archipel Gulag» beschreibt er als Zeitzeuge den grausamen Alltag in den sowjetischen Zwangsarbeiterlagern. 1970 hatte er den Nobelpreis für Literatur erhalten.

Wegen seiner regimekritischen Bücher wurde Solschenizyn 1974 aus der Sowjetunion ausgebürgert. Er fand zunächst Aufnahme in Deutschland bei Heinrich Böll, später lebte er in der Schweiz und den USA. 1994 kehrte er in seine Heimat zurück.

Bundeskanzlerin Angela Merkel nannte Solschenizyn in einem Kondolenzschreiben an den russischen Präsidenten Dmitri Medwedew einen «großen und bedeutenden» Schriftsteller, einen «Mahner» und Moralisten«. Merkel schrieb: »Sein Vermächtnis ist es, intellektuell den Weg bereitet zu haben zur Befreiung der östlichen Hälfte Europas."