München - Die Münchner Philharmoniker stellen die Saison 2023/24 unter das Motto «Übergänge». «Neben musikalischen und programmatischen Übergängen ist insbesondere der Generationenwechsel des Orchesters selbst ein zentrales Thema», hieß es bei der Vorstellung am Donnerstag zur Begründung.
Erst vor wenigen Wochen war bekanntgeworden, dass der 34 Jahre alte israelische Dirigent Lahav Shani ab 2026 Chefdirigent des Klangkörpers wird und auch schon zuvor möglichst oft in München aktiv sein möchte.
«Lahav Shani steht dabei exemplarisch für den Aufbruch, den die Münchner Philharmoniker mit dem Umzug in die Isarphilharmonie begonnen haben - und den Übergang in eine neue Ära», erklärte das Orchester. Shani wird Nachfolger von Waleri Gergijew, der vor gut einem Jahr entlassen wurde, weil er sich nach Meinung des Münchner Stadtrats nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine nicht hinreichend von Russlands Präsidenten Wladimir Putin distanziert hatte.
In der kommenden Saison stehen zunächst mehr als 30 Abonnementkonzertprogramme, vier Jugend- und zwei Kinderkonzerte sowie diverse Kammerkonzerte auf dem Programm. Auch Mit-Mach- und Workshop-Formate sind geplant, darüber hinaus ein Familienmusical. Das Orchester wird zudem in Korea, Spanien und New York aufspielen. Auch Berlin, Hamburg, Luzern, Wien und Paris stehen auf dem Plan.
Eröffnet wird die Saison mit Mahlers 2. Symphonie unter der Leitung der litauischen Dirigentin Mirga Gražinytė-Tyla. Außer ihr stehen - zum ersten Mal - Raphaël Pichon, Petr Popelka und Marie Jacquot am Pult. Andris Nelsons, Daniel Harding, Joanna Mallwitz und Klaus Mäkelä hingegen waren bereits in der Landeshauptstadt zu erleben. Als Solisten treten unter anderem Rudolf Buchbinder, María Dueñas, Renaud und Gautier Capuçon, Sol Gabetta und Baiba Skride auf.
Erklingen werden Werke von Mahler, Strauss, Schubert, Brahms und Sibelius. Klassiker der Chorliteratur von Verdi, Beethoven und Mozart erklingen ebenso wie zeitgenössische Stücke unter anderem von Thierry Escaich, Kristine Tjøgersen oder Erkki-Sven Tüür. Das Orchester der Landeshauptstadt München zeigt damit nach eigener Einschätzung, «wie energetisch klassische Musik im 21. Jahrhundert sein kann».