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Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig: Chemnitz ist idealer Platz für Museum Gunzenhauser - Eröffnung am Samstag durch Bundespräsident Köhler
Chemnitz (ddp). Für die Chemnitzer Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig (SPD) ist die Eröffnung des Museums Gunzenhauser am Samstag ein «Jahrhundertschritt für die Stadt». Für dieses Museum mit der fast 2500 Werke umfassenden Sammlung des Stifters Alfred Gunzenhauser gäbe es fast keinen besseren Ort als Chemnitz. Die Kunst der Moderne passe hervorragend zu einer Stadt, die ihre großen Stärken in der Zeit der Moderne entfaltet habe, sagte Ludwig am Mittwoch in Chemnitz.
Die Generaldirektorin der Kunstsammlungen Chemnitz, Ingrid Mössinger, verwies auf die großen Verluste ihres Hauses durch die Kunstpolitik der Nationalsozialisten. Damals seien fast 1000 Kunstwerke verloren gegangen. Jetzt habe Chemnitz fast 2500 Werke bekommen, von denen nur ein Bruchteil in der Dauerausstellung gezeigt werden könne. Durch eine schrittweise Aufarbeitung des Bestandes und umfangreiche Publikationen sollen die meistenteils noch nie gezeigten Bilder international bekanntgemacht werden. «Wir wollen damit Leute nach Chemnitz locken», sagte Mössinger. An Verleihungen im größeren Umfang sei vorerst nicht gedacht.
In der Sammlung Gunzenhauser seien 270 Künstler von der klassischen Moderne bis zur Neuzeit vertreten. Sie umfasse mit 290 Arbeiten aus allen Schaffensperioden den größten musealen Otto-Dix-Bestand sowie die mit 76 Bildern weltweit zweitgrößte Sammlung des Werkes von Alexej von Jawlensky. Maler wie Lovis Corinth, Max Beckmann, Willi Baumeister oder Serge Poliakoff seien mit bedeutenden Werken vertreten. Insbesondere mit Beckmann oder den «Brücke»-Malern bestehe eine direkte Verbindung zu den Schwerpunkten der städtischen Kunstsammlung.
Im Jahr 2003 hatte Gunzenhauser die auf einen Wert von insgesamt 200 Millionen Euro geschätzten Werke in Form einer Stiftung nach Chemnitz gegeben. Die Stadt hatte dem Wunsch des Mäzens nach einem eigenen Haus für die Sammlung entsprochen. Dafür wurde ein denkmalgeschütztes Sparkassengebäude aus dem Jahre 1930 umgebaut. Die Investitionskosten belaufen sich nach Angaben der Stadt auf 9,5 Millionen Euro. Der Eigenanteil der Kommune betrage dabei rund 2,9 Millionen Euro. Als Betriebskosten für 2008 seien eine Million Euro im Haushalt veranschlagt.
Am Samstag soll Bundespräsident Horst Köhler das Museum eröffnen. Für Besucher ist es ab Sonntag zugänglich.
Carola Benz
http://www.chemnitz.de/kunstsammlungen