Göttingen - Bei den diesjährigen Internationalen Händel-Festspielen in Göttingen steht der Aufenthalt des Komponisten Georg Friedrich Händel vor 300 Jahren in Hannover im Mittelpunkt. Das Festival unter dem Motto «Händel & Hannover» findet vom 14. bis 25. Mai statt, wie die Festspiele-Gesellschaft am Montag mitteilte. Im Jahr 1710 war Händel in Hannover-Herrenhausen kurfürstlicher Kapellmeister geworden.
Ein Schwerpunkt der Festspiele 2010 ist den Angaben zufolge die Händel-Oper «Tamerlano». Darin will der Tartarenfürst Tamerlano die Tochter seines Gefangenen Bajezet, des Sultans des Osmanischen Reiches, als Frau an seiner Seite haben. Die Handlung voller Intrigen und Tücken endet mit dem Tod Bajezets und der Reue Tamerlanos. Die Oper war erstmals 1724 am King's Theatre in London aufgeführt worden. In Göttingen wird sie fünfmal gespielt.
Mehrere Konzerte und Aufführungen des Festivals finden in Orten außerhalb Göttingens statt. Die Schirmherrschaft hat Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) übernommen. Die Göttinger Händel-Festspiele wurden 1920 ins Leben gerufen. Sie sind damit nach Angaben der Veranstalter das weltweit älteste Festival für Barockmusik. Seit 2006 verfügen die Festspiele mit dem Festspiel-Orchester Göttingen über ein eigenes Ensemble, in dem Musiker aus renommierten Orchestern für alte Musik aus aller Welt zusammen musizieren.
Den Göttinger Händel-Festspielen steht unterdessen ein personeller Umbruch bevor. Nach 20 Jahren an der Spitze des Festivals gibt Nicholas McGegan die künstlerische Leitung nach der Saison 2011 ab. Der langjährige Intendant Benedikt Poensgen scheidet bereits in diesem Sommer aus, er wird dann neuer Leiter des Kulturbüros der Stadt Hannover.