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Berlin (ddp-bln). Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) gibt zum Jahresende sein Integrationsprogramm Radiomultikulti auf. Das Ende dieses Programms sei «ein schmerzlicher Einschnitt», aber die finanzielle Situation des RBB lasse es «leider nicht zu, alle sieben Radioprogramme zu erhalten», sagte RBB-Intendantin Dagmar Reim am Mittwoch. Auch das Fernsehmagazin «Polylux» stellt der RBB am Jahresende aus finanziellen Gründen ein.
Die 28 fest angestellten Kollegen von Radiomultikulti bleiben beim RBB beschäftigt, wie Hörfunkdirektor Christoph Singelnstein mitteilte. Es werde versucht, auch die freien Mitarbeiter in anderen Programmen unterzubringen.Für die Radiomultikulti-Hörer gibt es den Angaben zufolge jedoch weiterhin ein vielsprachiges Angebot. Ab 1. Januar 2009 wird auf derselben Frequenz das multikulturelle Programm «Funkhaus Europa» des WDR ausgestrahlt. «Funkhaus Europa» wurde 1998 gegründet und sendet ein 24-stündiges Programm in Deutsch und 17 weiteren Sprachen.
In der kommenden Gebührenperiode im Januar fehlen dem RBB nach eigenen Angaben voraussichtlich 54 Millionen Euro. Das liege daran, dass im Sendegebiet 14,5 Prozent der Haushalte von der Zahlung der Rundfunkgebühr befreit sind - im ARD-Durchschnitt sind es neun Prozent. Hinzu kämen Abwanderung aus der Region und hohe Ausfälle von Gebühren, die zu bezahlen wären, aber nicht eingehen.
Der RBB hat vom Tage seiner Gründung im Mai 2003 an seine Ausgaben nach eigenen Angaben intensiv und hart reduziert. Bis zum 1. Januar 2009 werden 320 Planstellen abgebaut und ein hoher zweistelliger Millionenbetrag eingespart sein.