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Raff kündigt Widerstand gegen Begrenzung von Online-Aktivitäten an

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Leipzig (ddp). Der ARD-Vorsitzende Fritz Raff hat den Willen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zu textbasierten Angeboten im Internet bekräftigt. «Unsere Stärke im Netz wird bei der Präsenz von Videos und Audios sein», sagte Raff am Dienstag in Leipzig auf dem Medientreffpunkt Mitteldeutschland.

Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten hätten im Internet aber nur eine Chance, wenn sie dort ihre publizistischen Stärken ausspielen könnten. «Und dazu gehört als Rückgrat auch Text», sagte Raff zu Überlegungen in den Bundesländern, die Textanteile von Internetangeboten massiv einzuschränken.

Raff kündigte an, dass sich die Rundfunkanstalten gegen Versuche, ihre Online-Aktivitäten im Internet durch den derzeit diskutierten Rundfunkänderungsstaatsvertrag zu begrenzen, wehren würden. «Wir wollen einen möglichst großen Freiraum, dessen Grenzen durch die Gremien der Anstalten und nicht durch den Vertrag gesetzt werden», sagte er.

Dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk müsse es auch künftig möglich sein, die Vielfalt seiner Programmangebote und -inhalte auch im Internet darzustellen. «Wenn wir aktuell über die Probleme in China und Tibet berichten, dann sollen unsere Zuschauer im Internet auch auf unsere Berichterstattung zum Thema in den letzten 20, 30 Jahren zugreifen können», sagte Raff.

Der Präsident des Bundes Deutscher Zeitungsverleger (BDZV), Helmut Heinen, warnte den öffentlich-rechtlichen Rundfunk davor, über das Internet in den privatrechtlich organisierten Pressemarkt eingreifen zu wollen. Die von den ARD-Anstalten jährlich für ihre Internet-Aktivitäten aufgewandten 40 bis 50 Millionen Euro seien «nur eine Momentaufnahme». Er gehe davon aus, «dass das mehr werden wird».

Sowohl Heinen als auch Raff sprachen sich aber für Kooperationen von Verlagen und öffentlich-rechtlichem Rundfunk im Internet aus. Dabei könne es zum Beispiel um die Übernahme von Inhalten wie Videos gehen, sagte Heinen. Raff betonte jedoch, dass solche Übernahmen «zu marktüblichen Preisen» erfolgen müssten.