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Reich-Ranicki: «Junge Kritiker riskieren sehr viel»

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Hamburg (ddp). Literaturpapst Marcel Reich-Ranicki beklagt ein gestörtes Verhältnis von Schrifstellern und Kritikern. «Der junge, noch nicht etablierte Kritiker, der ehrlich schreibt, dass er diesen neuen Roman für total missraten hält, riskiert sehr viel», sagte Reich-Ranicki dem Magazin «Stern».

Ein mutiger Kritiker müsse damit rechnen, dass er von Verlagen und Autoren geschnitten werde.
Zudem werde in den Feuilletons nicht mehr genug auf die Qualität der eigenen Texte geachtet. In seiner Zeit als Literaturchef der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» habe er die Artikel aufmerksam gelesen und redigiert, "immer mit dem Ziel, ein deutliches Urteil herauszuarbeiten». Dies werde heute kaum noch gemacht