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München (ddp-bay). Sozialministerin Christa Stewens (CSU) lehnt Fernsehen für Kleinkinder strikt ab. «´Baby-TV´ macht kleine Kinder nicht schlauer. Es ist ein Irrglaube, dass bereits Babys durch spezielle TV-Programme beim Spracherwerb unterstützt würden», sagte sie am Sonntag in München.
Die «regelmäßige Berieselung» verringere im Gegenteil sogar die Sprachkompetenz der Kleinkinder. «Eltern sitzen hier haltlosen Versprechungen so mancher Fernsehmacher auf», kritisierte Stewens anlässlich des 16. UNICEF-Kinderfernsehtages.Stewens forderte, bis zum Ende des zweiten Lebensjahres sollten Kinder gar nicht vor dem Fernseher sitzen. Die bessere Alternative sei das gemeinsame Spielen oder auch das Vorlesen eines Kinderbuches.
Mit Blick auf das bevorstehende Weihnachtsfest warnte die Ministerin zugleich davor, «zu früh oder leichtfertig» den Wunsch von Kindern nach einem eigenen Fernseher zu erfüllen. Damit gehe «in aller Regel ein verstärkter Medienkonsum einher, oft mit problematischen Inhalten». Kinder seien damit häufig überfordert. «Es ist deshalb wichtig, dass Eltern gezielt Sendungen mit ihren Kindern auswählen und gemeinsam anschauen», betonte sie.
Fernsehen ist nach Angaben ihres Ministeriums die bevorzugte Freizeitbeschäftigung bei den 6- bis 13-Jährigen. Bereits in jedem zweiten Kinderzimmer stehe ein eigenes TV-Gerät. Vier Fünftel aller Kinder sähen täglich fern.