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Streit um Zukunft des Arp-Museums

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Mainz (ddp-rps). Die Zukunft des Arp-Museums in Remagen-Rolandseck nach dem Ende der Zusammenarbeit des Landes mit dem privaten Arp-Verein hat am Dienstag den Mainzer Landtag beschäftigt. Dabei verteidigte Kulturstaatssekretär Joachim Hofmann-Göttig (SPD) erneut die außergerichtliche Einigung mit dem Arp-Verein.

Dadurch sei ein langwieriger Streit vor Gericht vermieden worden, der vor allem dem Museum geschadet hätte, sagte Hofmann-Göttig in einer Sondersitzung des Kulturausschusses. Nun sei das Land in einer Situation, in der es «die Gestaltung selber in die Hand nehmen» und das Museum «erstligatauglich» machen könne.

Die CDU hingegen bezweifelt die Zukunftsfähigkeit des Museums. Sie hatte die Sondersitzung beantragt, um unter anderem zu erfahren, wie künftig Ausstellungen in dem Museum realisiert werden können. Hintergrund ist, dass nunmehr 248 ursprünglich für das Museum vorgesehene Dauerleihgaben des Arp-Vereins nicht mehr zur Verfügung stehen.

Stattdessen sollen jetzt Ausstellungen mit Leihgaben aus anderen Stiftungen im Arp-Museum realisiert werden, sagte Hofmann-Göttig am Dienstag vor dem Ausschuss. Bereits bei der Eröffnungsausstellung habe man damit gute Erfahrungen gemacht. Zusammen mit den im Landesbesitz befindlichen Werken Arps gebe es dann «überhaupt keine Zweifel», dass das Schaffen des Künstlers Hans Arp dargestellt werden könne, sagte der Kulturstaatssekretär.

Zur Frage möglicher Schadenersatzforderungen des Landes gegen den Verein sagte Hofmann-Göttig, diese seien nur schwer zu beziffern gewesen, weshalb auch die Chancen «nur nebulös» gewesen wären. Deshalb habe sich die Landesregierung entschlossen, darauf zu verzichten, um so eine schnelle Einigung und damit Rechtsklarheit zu ermöglichen.

Nun könne man nach vorn schauen und das Museum zukunftsfähig machen, sagte Hofmann-Göttig. So würden derzeit bereits Gespräche mit einem möglichen neuen Museumsdirektor geführt, der dann ab nächstes Jahr Gründungsdirektor Klaus Gallwitz ablösen könnte.

Darüber hinaus gebe es »aussichtsreiche Verhandlungen« mit einem Leihgeber, der voraussichtlich für 20 Jahre ein «interessantes Konvolut» zu einem Querschnitt durch die Geschichte der bildenden Künste zur Verfügung stellen könne. Damit könne dann neben den Werken von Arp selbst auch das kunstgeschichtliche Umfeld des Dadaisten zum Thema gemacht werden. Schließlich sei das Arp-Museum nie monothematisch ausgerichtet gewesen, fügte Hofmann-Göttig hinzu.

Die CDU dagegen kritisierte es als «haarsträubend», wenn die Regierung nun so tue, als sei von Anfang an geplant gewesen, in dem Museum noch andere Werke neben denen Arps zu zeigen. Die ursprüngliche Konzeption habe ein reines Arp-Museum vorgesehen, sagte der Obmann der CDU-Fraktion im Arp-Untersuchungsausschuss, Gerd Schreiner. Er verwies auch auf das Problem der Namensrechte am Arp-Museum, die nur gehalten werden könnten, solange auch substanziell Arp-Werke ausgestellt würden. «Hier bleibt nur zu hoffen, dass wir nicht weitere böse Überraschungen erleben», sagte Schreiner.