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Udo Lindenberg begeistert in Cottbus - Sommertournee gestartet

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Cottbus (ddp-lbg). Udo Lindenberg ist wieder da. In gewohntem Outfit - mit schwarzem Schlapphut und dunkler Sonnenbrille - stand er am Freitag in Cottbus auf der Bühne. Der Altrocker feiert 30 Jahre «Panikpower» und lädt deshalb zum «Aufmarsch der Giganten». In der Lausitzstadt gab er sein einziges diesjähriges Konzert in Brandenburg. Es war zugleich die erste von insgesamt vier Stationen seiner kurzfristig anberaumten Sommertournee.



In einem zweieinhalbstündigen Rockmarathon hörten rund 3500 Fans in der vollbesetzten Messehalle die besten Lieder Lindenbergs erstaunlicher Karriere, neue Stücke und ein begeisterndes Panikorchester. Mit einer multimedialen Rockcollage unternahm der Rocker eine Zeitreise durch die vergangenen Jahre. Auf einer 18 Meter langen Leinwand wurden bisher unveröffentlichte Bilder des 58-jährigen gezeigt. Auch die wichtigsten Ereignisse der jeweiligen Zeit, wie die Wiedervereinigung oder der erste Golfkrieg, waren dokumentiert.

Auf die Frage, in welche Zeit er selbst am liebsten reisen würde, antwortet Lindenberg: «Unbedingt in die Siebziger». Das war die Zeit als der ehemalige Kellnerlehrling die Jugend ausflippen ließ. Mit Zündapp-Mofa oder Bonanza-Rad jagte man damals durch die Straßen. Aus dem Kassettenrekorder röhrte dazu Lindenbergs «Ich bin Rocker..» Udo schwelgt in Erinnerungen: «Eine Zeit, in der es so richtig abging auf der Bühne.»

Auch der Alkohol-Pegel war damals entsprechend hoch. In vergangen Jahren war es nicht zuletzt deshalb ruhig geworden um den Panikrocker. Jetzt ist Lindenberg wieder da. Schlanker und fitter als zuvor rockte er in Cottbus die 33 Titel des Abends mit wieder gewonnener Ausstrahlung. Hinter der Bühne trank er Tee, während des Konzerts Milch.

Als Udo schwerzüngig und vollmundig den Titel «Mädchen aus Ostberlin» anstimmt, sind die Lausitzer Fans nicht mehr zu halten, jubeln und zücken die Feuerzeuge. Seine Fans sind zwischen 20 und 60 Jahre alt. Lindenberg verbindet Generationen und die feiern jetzt sein Comeback. Immer wieder sind es gerade die Titel, die deutsch-deutsche Stimmungen beschreiben, die Erinnerungen wecken. Zum Beispiel an Lindenbergs ersten Auftritt in Ost-Berlin 1983, der lange unmöglich schien und total ausverkauft war.

Udo Lindenberg will mit seiner Jubiläumstour nicht nur in Erinnerungen schwelgen und sagt: «Ich brauche immer auch Pläne». Seine Pläne in diesem Jahr sind zunächst zehn weitere Konzerte bis zum Jahresende. Open Air wird Lindenberg noch am 21. August in der sachsen-anhaltischen Eisenstadt Ferropolis, am 22. August am Dresdner Elbufer und am 16. September auf der Bonner Museumsinsel zu sehen sein. Danach tourt er noch bis zum 3. Dezember durch Essen, Zwickau, Schwerin, Kiel, Kassel, Nürnberg und Karlsruhe.
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