Weimar - Mit Konzerten, Wettbewerben, Ausstellungen und Installationen wird Thüringen das «Kulturelle Themenjahr - Franz Liszt» 2011 anlässlich des 200. Geburtstags des Künstlers begehen. «Wir wollen Franz Liszt als phänomenalen Pianisten und Europäer in Thüringen präsentieren», sagte Ministerpräsident Dieter Althaus (CDU) in Weimar bei der Vorstellung des Programms.
Althaus erhofft sich durch die mehr als 200 Veranstaltungen in Thüringen nationale und internationale Aufmerksamkeit für den Freistaat. Dabei soll mit Meiningen, Sondershausen und Eisenach der Fokus auch auf jene Städte gelenkt werden, in denen Franz Liszt (1811-1886) neben seinem Schaffen in Weimar wirkte. Die Landesregierung unterstützt das Themenjahr mit 1,1 Millionen Euro. Der Leiter der Weimarer Hochschule für Musik «Franz Liszt» und Vorsitzende der Deutschen Liszt-Gesellschaft, Wolfram Huschke, sagte, «neben Johann-Sebastian Bach ist es nun an der Zeit, Franz Liszt nach Thüringen zurückzuholen und als Koryphäe zu verankern».
Als Höhepunkte des Themenjahres seien die Ausstellung «Franz Liszt. Ein Europäer in Weimar», das Thüringenfestival «Überlisztet» sowie ein Festakt zum 200. Geburtstag des Pianisten am 22. Oktober 2011 im Deutschen Nationaltheater (DNT) in Weimar geplant. Zu jeder Jahreszeit sind für das Liszt-Jahr Schwerpunkte in Vorbereitung. Vom 16. bis 20. Februar soll das Jubiläumsjahr unter der Federführung des Liszt-Interpreten Alfred Brendel eröffnet werden. Vom 21. Juni bis 9. Juli sind mit dem Thüringen-Festival und der Eröffnung der Landesausstellung, die vom 24. Juni bis 30. Oktober im Schillermuseum in Weimar zu sehen sein wird, weitere Höhepunkte des Liszt-Jahres geplant. Unter dem Motto «Lisztomania 2011» findet das Liszt-Jahr vom 20. bis 31. Oktober seinen Abschluss in Weimar. Zu Liszts Geburtstag am 22. Oktober ist ein Sonderkonzert unter der Leitung von Christian Thielemann geplant. Der Rektor der Weimarer Hochschule für Musik, Rolf-Dieter Arens, verwies auf den geplanten Orgel-Neubau in der Herz Jesu Kirche in Weimar, der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft mit 950 000 Euro gefördert werde. Bis Anfang 2011 soll dort eine neue Orgel in der Bauweise des 19. Jahrhunderts konstruiert werden. Diese «Franz-Liszt-Gedächtnisorgel» werde am 8. Mai eingeweiht.
Das Liszt-Themenjahr finde in enger Kooperation mit der Musikhochschule, der Klassik Stiftung Weimar und dem DNT statt, sagte der Präsident der Stiftung, Hellmut Seemann. «Wir werden uns auf die Landesausstellung konzentrieren, die Liszt aus zwei Perspektiven zeigen soll - als Instrumentalist und Pianist von europäischem Zuschnitt.» Die Vorsitzende des Ehrenkomitees zum Themenjahr, Nike Wagner, kündigte an, das Kunstfest «pélerinages» 2011 in besonderer Weise auf den Pianisten auszurichten. So sei eine Installation mit dem Titel «Liszt üben» geplant.