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Verändertes Medienverhalten der Fernseh-Konsumenten

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Frankfurt/Main (ddp). ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender macht für den Quotenrückgang seines Senders auch die wachsende Zahl kleiner Fernsehkanäle verantwortlich. «Es ist erkennbar, dass die kleinen TV-Sender stärker an Gewicht gewinnen», sagte Brender der «Frankfurter Rundschau» (Dienstagausgabe) laut Vorabbericht.



«Die Piranhas nagen am Körper der Großen», fügte er hinzu. Die zunehmende Individualisierung führe dazu, dass sich viele Zuschauer auf ihre kleinen Sender konzentrierten und einem Vollprogramm das Leben schwer machten, sagte Brender. Aber nicht nur ZDF und ARD hätten Zuschauer verloren. «Das ist ein Strukturproblem», befand Brender.

Außerdem gebe es Defizite in der Darstellung der Informationsprogramme, sagte der ZDF-Chefredakteur. Diese müssten so gestaltet werden, dass sie auch junge Zuschauer stärker interessierten als bisher. Das betreffe sowohl Sprache und Themen als auch die Dramaturgie der Sendungen. Die Jungen informierten sich lieber im Internet.

Das ZDF setze aber auch eigene Trends, sagte Brender. Als Beispiel nannte er die Sendung «Forum am Freitag», die durch die Anregung aus Online-Foren entstanden sei, religiöse Interessen von Minderheiten in einem Format zu berücksichtigen.