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Wolfgang Hilbig bekommt Peter-Huchel-Preis 2002

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Der Autor Wolfgang Hilbig bekommt am Mittwoch in Staufen im Breisgau den Peter-Huchel-Preis für deutschsprachige Lyrik verliehen. Mit der Auszeichnung würdigt die Jury Hilbigs Band "Bilder vom Erzählen" als "herausragende Gedichtedition des Jahres 2001".

Staufen (ddp). Den mit rund 10 000 Euro dotierten Preis vergeben der Südwestrundfunk (SWR ) und das Land Baden-Württemberg jährlich am 3. April, dem Geburtstag des 1981 in Staufen verstorbenen Lyrikers Huchel.

Preisträger früherer Jahre waren unter anderen Wulf Kirsten, Sarah Kirsch, Jürgen Becker, Durs Grünbein, Brigitte Oleschinski, Raoul Schrott, Adolf Endler und Oskar Pastior. Hilbig, 1941 in Meuselwitz bei Leipzig geboren, arbeitete nach einer Dreherlehre unter anderem als Werkzeugmacher, Erdarbeiter und Monteur. Im Selbststudium und als Arbeiterdichter suchte er den Weg aus der Sprachlosigkeit der proletarischen Lebensverhältnisse.

1978 gelangten erstmals die von allen DDR-Verlagen abgelehnten Gedichte Hilbigs in die Bundesrepublik. Als 1979 sein erster Gedichtband "Abwesenheit" beim S. Fischer Verlag erschien, trug dieses Debüt dem Autor in der DDR mehrwöchige Untersuchungshaft und eine Geldstrafe ein. 1979 entschied sich Hilbig für eine Existenz als freier Schriftsteller in Ostberlin und Leipzig. 1985 siedelte er nach Westdeutschland über.

Nach seinem als "kühne Komposition" gerühmten autobiografischen Romandebüt "Eine Übertragung" (1989) veröffentlichte der Autor zahlreiche Erzählungen, Romane, Essays und Gedichte. Er wurde für sein literarisches Werk seit 1983 mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.