München - Jazzmusiker Robert Glasper kritisiert die Rückwärtsgewandtheit der Jazzmusikszene. "In den Jazzzeitschriften geht es fast nur um Wiederveröffentlichungen oder sehr alte Jazzmusiker. Bei den Jazzradiosendern dürfen die DJs nichts spielen, was nach 1968 aufgenommen wurde. Kein anderes Genre vergräbt sich so tief in der Vergangenheit", monierte der 34-jährige US-Amerikaner im Interview der "Süddeutschen Zeitung" (Donnerstagausgabe).
Der Jazz habe sich weit von der Gegenwart entfernt, fügte der Pianist hinzu. "Der Jazz hat aufgehört, sich weiterzuentwickeln, hat den Anschluss an die Gesellschaft verloren." Früher sei Jazz "die coolste, aufregendste, modernste Musik" gewesen. Heute leiste das der Hip-Hop.
(nmz) - Am 16. Mai ist Robert Glasper Experiment im Art Babel München und am 17. im Club Bahnhof Ehrenfeld in Köln zu hören.