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Ole Hübner. Foto: Jakob Boeckh
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11 Fragen an Ole Hübner

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Ole Hübner (*1993) studierte Komposition (Hannover, Köln, Dresden) und Angewandte Theaterwissenschaft und unterrichtet Neue Musik an der Uni Gießen. Neben konzertanter Musik gestaltet er Musikthea­ter und Theorie in diversen Kollektiven mit Akteur*innen aus Regie, Szenographie, Dramaturgie, Lyrik und Forschung, in denen Prozesse experimentell und diskursiv, Hierarchien flach und Zuständigkeitsbereiche oftmals aufgeweicht oder „vertauscht“ sind. Mit Maria Huber, Jakob Boeckh und dem Dramatiker Thomas Köck entstand „opera, opera, opera! revenants and revolutions“ für die Münchener Biennale 2020.

Welche Musik macht Sie stark?
Bach, Rameau, Mozart, Schubert, Mendelssohn, Brahms, Schreker, Eisler, Messiaen, Vivier. Musik, die mir wichtige Menschen mit Leidenschaft spielen. Musik, der es ernst ist mit einer besseren Welt.

Bei welcher Musik werden Sie schwach?
Wieder Bach und Schubert. Mahler-6-Andante, Tristan und Isolde, Reynaldo-Hahn-Lieder, manche Orgelmusik … Und meine Begeisterung für Operetten ist für andere manchmal schwer auszuhalten.

Bei welcher Musik stellen Sie sofort das Radio ab?
Im Öffentlich-Rechtlichen gibt es eigentlich nichts, für das man sich nicht drei bis vier Minuten interessieren könnte.

Mit welcher Melodie sollte Ihr Handy klingeln?
Früher hatte ich das Paukensolo aus Mahler 7, das gab oft ein großes Hallo. Jetzt vibriert es nur noch, E-Mails sind mir lieber.

Wenn Sie „König von Deutschland“ wären, was würden Sie als Erstes tun?
Mein Amt durch ein pluralistisches Expert*innengremium ersetzen.

Welches Talent würde man Ihnen nicht zutrauen?
Ich soll mal beim Dubsteb-Beatboxen erwischt worden sein.

Wie hieß Ihre erste Schallplatte?
Die Top 5 meiner Kindheit: Klaus Nomi – Encore!, Helge Schneider – Es gibt Reis, Baby, Alexandra – Mein Freund, der Baum, ELP – Pictures at an Exhibition und das Weihnachtsoratorium mit Gardiner.

Auf wen oder was können Sie am ehesten verzichten?
Unhinterfragte Hierarchien, soziale Ungleichheit, Effizienz-/Marktlogik, Infotainment, Populismus, Narzissmen, Egoismen.

Welches Musikstück erinnert Sie an das erste Rendezvous?
„Lascia ch’io pianga“ erinnert mich an meine erste große Liebe.

Woran starb Mozart?
Um zu erfahren, wie das mit der Französischen Revolution ausgeht, reiste der Freimaurer und Aufklärungssympathisant in einer Herbstnacht weit in die Zukunft, wo er bislang erfolglos nach dem Ende der historischen Verquickungen sucht – kurz gesagt: Er wurde von einem Schwarzen Loch verschluckt.

Welche Musik soll zu Ihrer Beerdigung erklingen?
Es wird sicher Menschen um mich geben, die das sehr gut auswählen können.

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