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Kresse von Kampe. Foto: Gordon Kampe
Kresse von Kampe. Foto: Gordon Kampe
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Cluster 2019/07 - Gordon Kampe
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Neulich – OMG!!! – war ich total overwhelmed! Ich musste der family und der Welt für their patience, power, love, inspiration und friendship aus dem ganz deepen heart danken, da sie meinen dream so supported hatten – nämlich ein Kräuterbeet anzulegen! Da ich nicht jeden Tag zwei Kilo Kresse essen kann, ist es mittlerweile 50 cm hoch und blüht, aber immerhin: Mir war etwas gelungen! Das war übrigens nicht immer so.

Ich kann mich gut daran erinnern, wie ich in der Weihnachtszeit eine Sängerin in einem Bochumer Kaufhaus auf dem Keyboard begleitet habe. Wir spielten auf einer Plastik-Bühne, um uns herum glitzernde Wollschafe, neben mir ein Plastik-Nikolaus. Früher schämte ich mich dafür – heute bin ich fast stolz darauf. Wer in „Meisterklassen“ etwas über die Niederungen des Misslingens wissen möchte, melde sich getrost bei mir an. Nun ist es wirklich nicht an mir, Verhaltensweisen vorzuschreiben, echt. Was mich nervt, das könnte ich ja getrost abschalten. Stimmt.

Allein … Mir schwant gelegentlich, dass vor lauter „Overwhelmedheit“ und „Deepness“ – etwa dem weit verbreiteten sharen von „dreams“ aller Art – das Major-Tom-Syndrom grassiert: „Völlig losge-helöst, von der Erde…“ Amici. Komponieren und ähnliches ist super und in der Tat: Ohne Musik wäre ich nur ein vertrockneter Wurm, nicht mehr. Ob wir aber vielleicht – nur so’n Vorschlag – verbal bisschen abrüsten könnten? Wenn wir etwas wirklich lieben, müssen wir nicht überall Glitzer draufsprühen. Und gerade jetzt im Sommer: Nehmen wir die Nasen nicht nur runter, wenn die Sonne blendet. 

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