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Aktuelle Themen in historischen Räumen

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Die Bundesdelegiertenversammlung 2001 in Lübeck
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Die Bundesdelegiertenversammlung 2001 des Deutschen Tonkünstlerverbandes e.V. fand diesmal vom 2. bis 3. März 2001 in der Musikhochschule Lübeck statt. Die Leitung der Musikhochschule Lübeck, vertreten durch Frau Prof. Inge Susann Römhild, hatte durch die Vermittlung des DTKV-Landesverbandsvorsitzenden von Schleswig-Holstein, Herrn Prof. Albert Aigner, eigens dafür ihre Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt und dabei hervorragende organisatorische Hilfe geleistet.

Die Bundesdelegiertenversammlung 2001 des Deutschen Tonkünstlerverbandes e.V. fand diesmal vom 2. bis 3. März 2001 in der Musikhochschule Lübeck statt. Die Leitung der Musikhochschule Lübeck, vertreten durch Frau Prof. Inge Susann Römhild, hatte durch die Vermittlung des DTKV-Landesverbandsvorsitzenden von Schleswig-Holstein, Herrn Prof. Albert Aigner, eigens dafür ihre Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt und dabei hervorragende organisatorische Hilfe geleistet.Beeindruckt zeigten sich die Bundesdelegierten des DTKV dabei von der architektonischen Vielfalt der 22 historischen Lübecker Kaufmannshäuser, aus denen die Musikhochschule besteht. Der Lehrtrakt der Musikhochschule besteht aus zahlreichen schallgedämpften Übezellen, zwei Konzertsälen und einem Tonstudio. Die einzelnen Gebäude des Komplexes sind jeweils durch Gänge und Innenhöfe verbunden. Die Musikhochschule zählt mit ihren 450 Studenten zu den kleinsten Hochschulen Deutschlands, doch betreut sie sämtliche an Hochschulen üblichen Studiengänge, wie die allgemeine künstlerische Ausbildung, Musikerziehung, Bühnen- und Konzertgesang, Schulmusik und Kirchenmusik. Die überschaubare Größenordnung bietet sowohl Lehrern als auch Schülern einen angenehmen Lehrbetrieb. Die Attraktivität ist dabei wohl auch auf das hohe Konzertangebot zurückzuführen: Professoren und Studenten führen bis zu zwei bis drei Konzerte pro Tag durch. Schwerpunkte der Hochschule in Lübeck sind besonders die Orchesterarbeit, Kammermusikkurse, das Brahmsfestival und die alljährlich stattfindenden Meisterkurse. Die angenehme und kommunikative, ja beinahe familiäre Atmosphäre der Musikhochschule Lübeck hat – und das kann man mit Sicherheit sagen – wesentlich zum Erfolg der Bundesdelegiertenversammlung 2001 beigetragen.

Nach der Begrüßung durch die Präsidentin des DTKV, Frau Prof. Dr. Inka Stampfl, und die Gastgeber, Hochschulrektorin Prof. Römhild und DTKV-Landesverbandsvorsitzender Hochschulprofessor Prof. Albert Aigner, welchen das Präsidium des Deutschen Tonkünstlerverbandes seinen besonderen Dank aussprach, stieg man in die Tagesordnung ein. Beginnend mit der Präsidentin des Deutschen Tonkünstlerverbandes, Prof. Dr. Inka Stampfl, gab das Präsidium seinen Tätigkeitsbericht ab. Hervorgehoben wurde unter anderem die Tatsache, dass der DTKV die große Anfrage des Deutschen Bundestages (14. Wahlperiode) bezüglich der Bestandsaufnahme und der Perspektiven der Rock- und Popmusik in Deutschland unterstützt und eigens dafür einen Fragebogen zur Abfrage der einzelnen Landesverbände des DTKV erstellt hat, um Daten über Aktivitäten in Sachen Rock- und Popmusik und deren Förderung in den einzelnen Bundesländern zu sammeln. Der von Prof. Rolf Hempel, dem 1. Vizepräsidenten des DTKV, betreute Bundesfachausschuss für Freie/Private Musikschulen des DTKV mit dem Sprechergremium Ingo Hamisch (Landesverband Thüringen), Ruth-Iris Frey-Samlowski (Landesverband Baden-Württemberg) und Hans Lutz (Landesverband Bayern) berichtete über neue Ergebnisse dieses nunmehr etablierten Arbeitskreises von Musikschulleitern. Wichtige Ergebnisse waren hier die Einführung einer regelmäßigen Kolumne dieses Bundesfachausschusses auf der Bundesseite des DTKV in der neuen musikzeitung sowie die Planung von Gesprächen mit dem Verband der Privaten Musikschulen. Ebenso wurde die Anregung weitergegeben, eine Liste privater Musikschulen und deren Fächerangebot nach dem Muster Bayerns in allen Bundesländern zu erstellen.

Prof. Jürgen Ulrich, 2. Vizepräsident des DTKV, berichtete über seine Tätigkeit im Hauptausschuss des Bundeswettbewerbes ”Jugend musiziert“, der trotz versuchter Reformen ein immer größeres, kaum noch zu bewältigendes Ausmaß annimmt, Herr Wolfgang Büssenschütt, Schriftführer des DTKV und Beisitzer der KSK, über die Künstlersozialkasse, bei der die Abgabepflicht für alle Kultursparten im Jahr 2001 einheitlich bei 3,9 Prozent liegt, Herr Rechtsanwalt Thomas Krekeler über die im Berichtsjahr sehr umfangreich geleistete spezielle länderübergreifende Rechtsberatung und Herr Achim Kirste M.A. über seine Tätigkeit als geschäftsführender Sekretär des DTKV. Über seine Ausschusstätigkeit im Planungsbeirat des Deutschen Musikrates und den Haushalt 2000 des DTKV, der ausgeglichen war, dem Etatplan entsprach sowie über ein Testat des Steuerberaters und Wirtschaftsprüfers Diplom-Betriebswirt (FH) Thomas Schneider verfügte, berichtete der Bundesschatzmeister Wilhelm Mixa. Nach der einstimmigen Entlastung des Präsidiums, dem Bericht des Sprechers der Länderkonferenz (Herr Prof. Albert Aigner) und den Berichten der Vorsitzenden der Landesverbände, die größtenteils schriftlich vorlagen, ging es um die Genehmigung des Haushaltsplanes 2001 des DTKV, welcher nach eingehender Erläuterung ebenso einstimmig genehmigt wurde.

Die Einführung des Euro im Jahr 2002 war ein wichtiges Thema der diesjährigen Jahresversammlung des Deutschen Tonkünstlerverbandes. Zum einen ging es um die neue Beitragsordnung für die Landesverbände in Euro und deren Genehmigung durch das Plenum. Zum anderen wurde der Zeitplan für den Euro-Geldverkehr, von dem letztlich alle Mitglieder des DTKV betroffen sind, nochmals im Detail hinsichtlich Buchhaltung, Finanzamt, Sozialversicherungen, Rechnungen und Preislisten/Preisauszeichnungen diskutiert.
Nachdem Prof. Dr. Inka Stampfl die Dokumentation der sehr erfolgreichen D-A-CH-Tagung 2000 in Garmisch-Partenkirchen vom 6. bis 8. Oktober 2000 ankündigte, diskutierte man die diesjährige Deutsch-Österreichisch-Schweizerische Studientagung in Graz/Steiermark (Österreich) vom 27. bis 29. April 2001, die als Generalthema „Digitale Bildungsmedien als Katalysatoren für eigenaktives und selbstorganisiertes Musiklernen. Neue Strategien für Musikstudium und Unterrichtspraxis“ hat und in der Universität für Musik und darstellende Kunst in Graz im Palais „Brandhof“ stattfindet. Sie wird von der Arbeitsgemeinschaft der Musikerzieher Österreichs (AGMÖ) organisiert, bei der auch der DTKV wieder mit aktuellen Beiträgen mitwirkt.

Im darauffolgenden Jahr wird die Schweiz diese traditionelle Studientagung mit dem Thema „Musik und Medizin“ ausrichten.

Der überaus erfolgreich verlaufene Internationale Wolfgang-Jacobi-Wettbewerb für Kammermusik der Moderne im Jahr 2000 findet 2001 mit den Wettbewerbsfächern Klavierduo und Akkordeon solo seine Fortsetzung. Die Finanzierung ist bereits unter anderem durch Gelder der Hochschule für Musik und Theater München, der Allianz Kulturstiftung, der Bayerischen Volksstiftung und des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst sowie Leistungen der Familie gesichert. Nachdem im letzten Jahr die erstmalige Präsentation des Deutschen Tonkünstlerverbandes auf der internationalen Musikmesse in Frankfurt auf dem Messestand der Mannheimer Versicherung AG eine sehr positive Wirkung gezeigt hat, konnte sich der DTKV auch heuer dank der großzügigen Unterstützung der Mannheimer Versicherung wieder auf der Messe präsentieren, was viele neue wertvolle Kontakte mit Institutionen zur Folge hatte. Hinsichtlich geplanter Fortbildungsseminare des DTKV werden 2001 als Schwerpunkte „Musiktherapie an Musikschulen“ und „Kinder und Musik“ gesetzt, nachdem in den letzten Jahren vorrangig Themen wie „Künstlervermarktung“ und „Neue Medien und Musik“ im Vordergrund standen. Die Internetpräsentation des DTKV stellte sich der Kritik und soll in naher Zukunft eine professionelle Lösung erfahren, nachdem einige kostengünstige Zwischenlösungen keine befriedigenden Ergebnisse hervorbrachten. Zahlreiche Verbesserungsvorschläge und Erfahrungen wurden in die Diskussion eingebracht.

Die nächste Bundesdelegiertenversammlung des DTKV wird vom 1. bis 3. März 2002 – nach erfolgter Abstimmung im Plenum in Lübeck – in Stuttgart stattfinden.

Den Abschluss der Veranstaltung bildete eine vom Landesverband Schleswig-Holstein organisierte Führung durch die Altstadt zu den historisch bedeutsamen Stationen Thomas Manns sowie ein gemütliches Beisammensein im „Admiralszimmer“ des Rathauskellers, wo Diskussion und Erfahrungsaustausch der Bundesdelegierten in lockerer Atmosphäre bei exzellenter Küche fortgesetzt werden konnten.

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