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Green Music

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Ferchows Fenstersturz 2019/07
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Na, sind Sie auch so ein Schreihals, der die Grünen plötzlich im Kanzleramt sieht? Brüllen Sie ruhig weiter. Denn die popkulturellen Folgen mit Grünen im Kanzleramt sind Ihnen offenbar nicht klar.

Da wird Ihnen gleich der „Coffee to go“ durch die vegan gecremten Fingerchen flutschen. Verabschieden Sie sich von Festivals. Und ich meine nicht Ihre wöchentlichen „Tanz deinen Namen ins Moos“-Festivals. Ich rede von den mehrtägigen Plastikhöllen.

Sie wissen schon: 3 Bühnen, 90 Bands, Millionen Kilowatt Strom, fünf Tonnen Pyrotechnik, 2.000 Kilometer Stau, 7 neu entdeckte Geschlechts- und Hautkrankheiten, 45 ungewollte Schwangerschaften und 70.000 Menschen. Wobei. „Mensch“ als Begriff in diesem Kontext wird in einem „grünen Kanzleramt“ nicht existieren. Umweltschweine sind das. Die wird es im „grünen Kanzleramt“ nicht mehr geben. Die Schweine übrigens auch nicht. Die Sauerei beginnt nämlich schon vor dem Festival.

Da werden Tickets am Tintenstrahldrucker ausgedruckt. Pro Festivaltag und Person sind das zwanzig Seiten, 100 EAN-Codes und 36 QR-Codes. Bedeutet: Pro Festivalbesucher wird ein Zehntel Postbote wegrationalisiert. Der hat einst die Tickets zugestellt. So. Und nach drei Litern Tinte bekommt man dann am Festivalort trotz eines Leitzordners voller Ausdrucke ein Plas­tikarmband.

Ein Plastikarmband! Sorry, das ist unter aller Sau. Kann man da nicht Jute nehmen? Oder Einlassnummern auf den Arm stempeln? Ach so. Historisch schwierig. Das mit den Nummern. Würde Frau Göring-Eckardt sagen. War nur ein Vorschlag. Wie das Dosenpfand. Na dann. Wenden wir uns der Anreise zu, denn diese Umweltschweine organisieren ja keinen Friedensmarsch, der am Weg Richtung Festival liegt. Die kommen mit Wohnwagen und Campern. Und die Ungetüme schlucken dementsprechend.

Gemeint sind die Vehikel. 25 Liter auf 100 km. Was nicht bedeutet, dass die Insassen der Fahrzeuge die gleiche Menge später in Dosenbier verbrauchen. 25 Liter auf 24 Stunden. Natürlich sind die Karren vollgepackt mit Plastikbesteck und Plastikbechern. Mit 200 Kilogramm Rinderhack zu 0,29 Cent das Kilo und Sperrmüll, der auf dem Gelände „vergessen“ wird (Kühlschränke, Matratzen und Küchenzeilen). Obligatorisch: der Einweggrill, der keiner einzigen Krebsverordnung entspricht. Der Zeltnachbar kann gerne was vom Karzinom abhaben.

Das wird unter Habeck & Co ein Ende haben. Denn wenn alle Migranten integriert sind, gibt es bereits Pläne, die leerstehenden Ankerzentren als grüne Umerziehungslager zu nutzen. Migranten raus! Festivalbesucher rein! Wenigstens bleiben die Festivalbesucher vom Vorwurf der Zertrampelung von Weideland verschont. Wer soll weiden, wenn künftig jeder Tag Veggie-Day ist? Natürlich sehe ich die Klassikliebhaber schon grinsen. Aber, erstmal nachdenken. Aus welchem Rohstoff sind nochmal all die Instrumente gemacht, die da kratzen, jaulen und klimpern? Richtig. Holz ist nicht mehr. Also, liebe Musikfreunde. Bitte wählen Sie nicht die Grünen.

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