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Körperlose Musik?

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Um gegenüber der Politik eine stärkere Erhöhung der Rundfunkgebühren durchzusetzen, stellen einige Intendanten der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten mit ihren Chören und Sinfonieorchestern ausgerechnet diejenigen Instrumente zur Disposition, die dem verfassungsrechtlich verankerten Kulturauftrag der Sender in besonderem Maße nachkommen und die Erhebung einheitlicher Zwangsgebühren überhaupt erst rechtfertigen. Neben zahlreichen freien Ensembles sind es vor allem die Klangkörper der Rundfunkanstalten, die der Neuen Musik mit Kompositionsaufträgen, Sendungen und CD-Produktionen Gestalt verleihen. Ohne sie schwindet Musik zu körperlosen Schemen.

In der Münchner Traditionsreihe „musica viva“ bringt das Sinfonieorchester des BR am 11. Februar im Herkulessaal der Residenz ein neues Orchesterwerk von Magret Wolf und die Vierte Symphonie von Anders Eliasson zur Uraufführung.

Das Sinfonieorchester des WDR Köln spielt zusammen mit Teodoro Anzellotti im Rahmen eines Salvarore Sciarrino gewidmeten „Musik der Zeit“-Wochenendes mit insgesamt vier Konzerten am 18. Februar in der Kölner Philharmonie erstmals Sciarrinos „Storie di altre storie“ für Akkordeon und Orchester.

Und Mitglieder des Sinfonieorchesters des NRD präsentieren im Rahmen der Hamburger Konzertreihe „das neue werk“ am 24. Februar im Rolf-Liebermann-Studio erstmals ein neues Ensemblestück von Vykintas Baltakas. Nicht minder aktiv sind kleinere freie Ensembles. Das „Ensemble Triolog“ spielt am 16. Februar erstmals die „Machaut-Architekturen“ II und IV von José M. Sanchéz-Verdú beim „Klangspuren“-Festival in München und das „Thürmchen Ensemble“ am 24. Februar in der Alten Feuerwache Köln erstmals „Aperioden“ von Carsten Hennig.

Das Duo „[archae.o.pteryx]“ bringt am 26. Februar in der Saarbrücker Johanneskirche erstmals Ulrich Ludat „dort unten im süden / wo sie die esel schlagen“ und das „ensemble neue musik zürich“ feiert am selben Tag im Basler Gare du Nord sein 20-jähriges Bestehen mit Uraufführungen von Bruno Stöckli, Matthias Heep, Franz Furrer-Münch, Johannes Harnheit und Jochen Neurath.

Weitere Uraufführungen
5.2.: Cristóbal Halffter, Überarbeitete Fassung von Palimsesto für Pauken und Orchester von 1956, Dresdner Philharmonie
9.2.: Helmut Eder, Konzert für Orchester, Salzburg
11.2.: Uroš Roijko, Evokation für Violoncello und Akkordeon, Alte Feuerwache Köln
16.2.: Gerhard Stäbler und Kunsu Shim, Duos für Shô und Violine, Japanisches Kulturinstitut Köln
20.2.: Jörg Widmann, Fünftes Streichquartett mit Gesang, Kölner Philharmonie
27.2.: Wolfram Wagner, Klaviertrio, RadioKulturhaus Wien

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