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Konzertreformer Mendelssohn

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Das d-Moll-Klavierkonzert op. 40 harrt seiner Wiederentdeckung
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Felix Mendelssohn Bartholdy: Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 d-Moll op. 40, hrsg. von Christoph Hellmundt. Partitur: Breitkopf Nr. 5507, Ausgabe für zwei Klaviere von Siegfried Petrenz: Edition Breitkopf Nr. 8655

Im Vergleich zum e-Moll-Violinkonzert haben sich Mendelssohns Klavierkonzerte nicht so recht im Repertoire halten können. Das ist bedauerlich, hat dieser doch mit Opus 25 und 40 die Geschichte der Gattung nachhaltig beeinflusst und jene Verflüssigungen formaler Schemata in gültige Neuentwürfe gefasst, die die Brücke von den frühromantischen Werken eines Ignaz Moscheles oder John Field zu den Repertoireklassikern Schumanns, Liszts oder Brahms’ bilden.

Das d-Moll-Konzert von 1837 hatte zudem im Schatten des genialen g-Moll-Werks damit zu kämpfen, dass es dessen souveräner formaler Anlage weitgehend folgt, ohne auf den ersten Blick an seine melodische Frische heranzureichen. Die Wiederbegegnung, welche nun die beiden dem Text der Gesamtausgabe folgenden Ausgaben erlauben, spricht freilich eine andere Sprache. Wunderbar die Innigkeit des Seitenthemas im Kopfsatz, das in der Reprise nach Moll gewendet seine Schatten wirft; schlicht, aber mit feinem Geschmack das Aufblühen des Klaviersatzes im unmittelbar aus dem ersten hervorgehenden Adagio-Mittelsatz; keck und mit Verve auf die Erweiterung der Konzertform zur Viersätzigkeit vorausweisend das „Presto scherzando“ des Finales. Vielleicht erweckt das zuverlässige Notenmaterial mit gut spielbarem Klavierauszug das Interesse erneut.

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