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Gemeinsam auf der Bühne – das Landes-Jugendjazzorchester Bayern (LJJB) und die Lehrer Big Band Bayern mit dem künstlerischen Leiter des LJJB, Harald Rüschenbaum. Foto: Bayerisches Jazzinstitut
Gemeinsam auf der Bühne – das Landes-Jugendjazzorchester Bayern (LJJB) und die Lehrer Big Band Bayern mit dem künstlerischen Leiter des LJJB, Harald Rüschenbaum. Foto: Bayerisches Jazzinstitut
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Lernen für das Leben durch Improvisation

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Zum Kongress: „Jazz in der Schule“ der LAG Jazz an den Schulen
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Gemeinsam starteten die Landesarbeitsgemeinschaft Jazz an Schulen, die Lehrer Big Band Bayern, das Landes-Jugendjazzorchester Bayern mit seinen „Jugend jazzt“-Fördermaßnamen und das Bayerische Jazzinstitut ins neue Jahr. Von 08. bis 11. Januar 2015 stellten sie bei dem vom Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst angeregten ersten Kongress „Jazz in der Schule“ in Marktoberdorf ihre Angebote vor.

Eindrucksvoller Auftakt des öffentlichen Teils war die Präsentation des vom Lions Club Marktoberdorf maßgeblich unterstützten Förderprojekts „Schulband Foun-dation“, basierend auf dem pädagogischen Konzept des Jazzorchesters, das vom organisatorischen Leiter des Landes-Jugendjazzorchesters, Willi Staud, moderiert wurde. Dozenten und Mitglieder des Landes-Jugendjazzorchesters Bayern hatten im Vorfeld an der St. Martin Grundschule, der Wertachschule Thalhofen, der Mittelschule und dem Gymnasium Marktoberdorf jeweils zwei Workshops abgehalten. Dort gaben sie den Kindern und Jugendlichen die Chance, ihre „message“ in Songs auszudrücken, die sie selbst komponierten und texteten.

Am Freitag umrahmten die Grundschule St. Martin und das LandesJugendjazzorchester Bayern außerdem den Vortrag des ehemaligen Orchestermitglieds Rebekka Deckart, die ihre musikalische Heimat mit ansteckender Begeisterung in all ihren Facetten vorstellte. In der von Alexander Naumann vom Bayerischen Rundfunk moderierten, anschließenden Podiumsdiskussion waren sich der Vorsitzende der LAG Jazz an Schulen in Bayern, Robert Aichner, der Vorsitzende der Lehrer Big Band Bayern, Michael Buttmann, Ministerialrat Michael Weidenhiller vom Kultusministerium, Prof. Tilmann Jäger von der Hochschule für Musik in München, die Leiterin des Bayerischen Jazzinstituts Sylke Merbold und der künstlerische Leiter des Landes-Jugendjazzorchesters Bayern, Harald Rüschenbaum, einig: die Beschäftigung mit Jazz von Kindheit an vermittelt auch schon ohne Noten wichtige Impulse für das ganze Leben. Ein Mitschnitt der Veranstaltung am Freitag ist als Angebot des Bayerischen Musikrats unter new.livestream.com/bmm abrufbar.

Teilnehmer an der von Robert Aichner organisierten Lehrerfortbildung betonten die Bedeutung der Chance zum Austausch zielführender Tipps und der Vernetzung zwischen den Angeboten, die das schulische Leben in Bayern bereichern. In Bezug auf Freiheit, Disziplin und Gemeinsinn brachte Ministerialrat Weidenhiller die Bedeutung gerade der Big Bands an den Schulen auf den Punkt: „Vom Jazz kann man eigentlich fast alles lernen, was man für die Schule, aber auch für das Leben, braucht.“

Das Bayerische Jazzinstitut begleitete die Veranstaltung nicht nur mit einem eigenen Infostand, sondern zeigte auch einen Teil seiner Wanderausstellung mit historischen Aufnahmen des Pressefotografen Ludwig Binder von Ausnahmemusikern wie Miles Davis, Albert Mangelsdorff oder Dee Dee Bridgewater.
Bei der Matinee am 11. Januar in der akustisch, wie optisch beeindruckenden neuen Aula des Gymnasiums Marktoberdorf stellten die Lehrer Big Band Bayern und das Landes-Jugendjazzorchester die Ergebnisse ihrer teilweise gemeinsam verbrachten Arbeitsphase vor.

Das in der Lehrer-Fortbildung zusammengestellte Orchester spielte mit Prof. Rainer Tempel erarbeitete Stücke. Der Arbeitskreis Film des Gymnasiums Marktoberdorf überraschte die Teilnehmer des Kongresses zum Abschluss mit einer kurzweilig gestalteten 15-minütigen Dokumentation der Veranstaltung. Die Filmenthusiasten stellten eindrucksvoll unter Beweis, dass Begeisterung, Leistungsbereitschaft und Improvisation über Genregrenzen hinweg verbindet: sie hatten nicht nur das Geschehen in der Kongresswoche portraitiert, sondern mit Wort, Schnitt und Ton auch die Bedeutung der über den Jazz vermittelten Erlebnisse im Leben der Schüler eindrucksvoll eingefangen. 

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