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Musical war das Ereignis

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40. Bundeswettbewerb mit „überwältigenden“ Besucherzahlen
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„Jugend musiziert“ beschließt sein 40. Jahr mit einer Rekordzahl von Teilnehmenden und überwältigenden Besucherzahlen. Diese Bilanz ziehen die Organisatoren am Ende eines Musikmarathons: Der 40. Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ hatte vom 5. bis 12. Juni 2003 in Erfurt, Jena und Weimar stattgefunden. 1.769 Kinder und Jugendliche hatten sich für das Bundesfinale qualifiziert. Mit dem Besuch von Bundesjugendministerin Renate Schmidt beim Abschlusskonzert ist ein letzter Höhepunkt in diesem Bundeswettbewerb der Superlative zu vermelden.

Besonders der Besucherandrang bei der in diesem Wettbewerbsjahr erstmals auf Bundesebene eingeführten Kategorie „Musical“ brach alle Rekorde: Gefordert waren hier von den Teilnehmenden nicht nur musikalische, sondern auch schauspielerische und tänzerische Fähigkeiten. Die 20-minütigen „Performances“ waren ein wahrer Publikumsmagnet. Mit durchschnittlich 300 Besuchern in der Musical-Wertung fand „Jugend musiziert“ im 40. Wettbewerbsjahr einmal mehr die angemessene öffentliche Aufmerksamkeit.

Bereits auf Regionalebene war eine Rekordbeteiligung zu verzeichnen gewesen, mehr als 19.000 Kinder und Jugendliche hatten sich für die Kategorien Blasinstrumente, Zupfinstrumente, Orgel, Musical, „Duo: Klavier und ein Streichinstrument“, „Duo Kunstlied: Singstimme und Klavier“, Schlagzeug-Ensembles, Klavier vierhändig, Besondere Ensembles angemeldet.

Auf Bundesebene wurden mehr als 1.100 Wertungsspiele durchgeführt. Das entspricht rund 370 Stunden Musik. Mit dem Ende des 40. Bundeswettbewerbs steht die Zahl der Bundespreise nunmehr fest: 323 erste, 363 zweite und 359 dritte Preise wurden vergeben.
Welche Ursachen hat der neuerliche Teilnehmerrekord? Zunächst spielt die Beliebtheit einzelner Kategorien eine wichtige Rolle, es sind die seit Gründung des Wettbewerbs 1963 angebotenen Kategorien Querflöte und Blockflöte. Dazu kommt der 1997 gefasste Beschluss der Wettbewerbsplaner, die Instrumenten-Kategorien im 3-Jahres-Turnus anzubieten. Dadurch werden sowohl musiktreibende Jugendliche als auch Musiklehrer in die Lage versetzt, die Teilnahme am Wettbewerb weit im Voraus zu planen, Spielliteratur auszuwählen und Ensembles zusammenzustellen.

Der intensive inhaltliche Austausch zwischen „Jugend musiziert“, den Musikschulen und freien Musikerziehern in Deutschland hat ferner zur Folge, dass das Niveau in den Ausbildungsstätten beständig steigt, Jahr für Jahr mehr Jugendliche den bei „Jugend musiziert“ geforderten Anspruch zu erreichen und sich zum Mitmachen ermutigt fühlen. Die Bundesjury 2003 konstatiert für den 40. Bundeswettbewerb ein beeindruckend hohes Niveau der Beiträge. In den Preisträgerkonzerten konnte dies auch das Konzertpublikum feststellen: In ausverkauften Konzertsälen präsentierten an fünf Konzertabenden rund 200 Nachwuchskünstler Ausschnitte aus ihrem Wertungsprogramm und legten damit vitales Zeugnis ihres aktuellen Ausbildungsstandes ab.

Das Fördermodell „Jugend musiziert“

Was „Jugend musiziert“ für die Teilnehmenden außerdem wertvoll macht, ist das Beratungsgespräch mit der Jury im Anschluss an die Wertungsspiele. Die von den Teilnehmenden am häufigsten gestellte Frage ist die nach dem Musikerberuf und den Möglichkeiten, dieses Berufsziel zu erreichen. Die Jurys beraten in dieser Frage mit großer Ernsthaftigkeit und mit dem Blick auf die Gegebenheiten im deutschen Musikleben.

Im abgelaufenen Bundeswettbewerb beteiligten sich Mädchen und Jungen zu gleichen Teilen, etwa 10 Prozent aller teilnehmenden Jugendlichen hatten sich für ein oder zwei weitere Wertungsspiele angemeldet. Der Anteil der Ensemblewertungen im Bundeswettbewerb lag 2003 bei 55 Prozent. Aus der Sicht des Preisstifters, dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, ist dies ein wichtiger Erfolg des Wettbewerbs, denn er zeigt, dass der Wettbewerb nicht nur individuelle Höchstleistungen, sondern auch die Idee des gemeinsamen Musizierens nachhaltig fördert. Neben dem Bundesjugendministerium fördern die Deutsche Stiftung Musikleben, die Sparkassen-Finanzgruppe sowie zahlreiche einzelne Stiftungen den Wettbewerb finanziell und ideell.

Auszeichnungen und Förderpreise im Wert von 60.000 Euro

In diesem Jahr wurden Stipendien, Förderprämien und Sonderpreise in einer Gesamthöhe von etwa 60.000 Euro vergeben: Die Deutsche Stiftung Musikleben verleiht an die Höchstpunktierten einiger Kategorien Sonderpreise im Gesamtwert von rund 23.000 Euro.

Der mit 6.000 Euro dotierte Eduard-Söring-Preis, vergeben von der Deutschen Stiftung Musikleben, ging an Sarah Christian, Violine und Konstantin Lukinov, Klavier aus Augsburg. Die beiden Musiker hatten in der Kategorie „Duo: Klavier und ein Streichinstrument“ teilgenommen, den mit 1.250 Euro dotierten Hans Sikorski-Gedächtnispreis erhielt Sebastian Lastein, Klarinette, aus Freiburg.

Die Sparkassen-Finanzgruppe zeichnete die Geschwister Nils und Niklas Liepe aus Hannover mit dem „Sparkassen-Preis für Familien-Ensembles“ aus. Die Brüder hatten in der Kategorie „Duo: Klavier und ein Streichinstrument“ mit herausragendem Erfolg teilgenommen und erhielten für ihre Leistung 5.000 Euro. Besonderer Dank gilt dem Freistaat Thüringen und den drei gastgebenden Städten Erfurt, Jena und Weimar Der Freistaat Thüringen beteiligte sich an der Finanzierung des Bundeswettbewerbs mit gut 160.000 Euro, die drei gastgebenden Städte mit je 50.000 Euro und zahlreichen Sachleistungen. Einen Sonderpreis des Freistaates Thüringen für eine besondere Leistung im Fach Orgel in Höhe von 2.000 Euro verlieh die Thüringer Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Dagmar Schipanski, an David Suchanik aus Weimar. Der mit 2.000 Euro dotierte Diethard-Wucher Preis, gestiftet von der Wilhelm Schimmel Pianofabrik, wurde an das Klavier-Duo Anna-Victoria Baltrusch und Johanna Siebert aus Berlin vergeben.

Die Konzerte im Rahmenprogramm

Mit einem Matineekonzert mit Preisträgern der vier vergangenen Jahrzehnte feierte „Jugend musiziert“ sein Jubiläum. Für die 60er-Jahre konzertierten die Pianistin Konstanze Eickhorst und der Cellist Ulf Tischbirek, die 70er-Jahre repräsentierte der Klarinettist Martin Spangenberg, für die 80er-Jahre stand beispielhaft Margit Kern, Akkordeon. Die 90er-Jahre wurden vom Viktor Ullmann-Quartett vertreten. Ein weiteres Matineekonzert war den Landespreisträgern Berlin der Kategorie „Baglama“ gewidmet, darüber hinaus konzertierte ein 11-köpfiges Ensemble, das sich beim 38. Deutschen Kammermusikkurs im Jahr 2002 formiert hatte. Im Rahmen des „Europäischen Konzertes“ präsentierten sich Preisträger anderer nationaler Jugendmusik-Wettbewerbe im Musikgymnasium Schloss Belvedere.

Die Ergebnisse des 40. Bundeswettbewerbs „Jugend musiziert“ und Informationen über weitere Sonderpreise erhalten Sie im Internet unter: www.deutscher-musikrat.de/jumu.htm

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