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Perfekte Konzertkleidung: Fürs Abschlusskonzert hatten sich alle noch einmal schick gemacht. Foto: JMD
Perfekte Konzertkleidung: Fürs Abschlusskonzert hatten sich alle noch einmal schick gemacht. Foto: JMD
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Musik im Wandel

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Ein Bericht zum Abschlusskonzert des diesjährigen mu:v-Camps
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Beim traditionellen Wandelkonzert, dem Abschluss und Höhepunkt des mu:v-Camps der Jeunesses Musicales Deutschland, zeigten sich Organisatoren, Dozenten und Teilnehmer nicht nur von ihrer besten künstlerischen Seite, sondern auch begeisterungsfähig für die Leistungen anderer. Die besondere Idee, die hinter Camp wie Konzert steht: Junge Musiker können sich vier Tage lang in musikalischen Feldern ausprobieren, in denen sie normalerweise nicht unbedingt zu Hause sind.

Auf dem traumhaften Schlossgelände Weikersheims konnten Zuhörer am Abend des 31. Juli Musik und Performances der Teilnehmer, teils auch Dozenten, verschiedenster Art bewundern. Begrüßt wurde das Publikum vor den Toren des Schlosses mit einer schwungvollen Einlage des Salonorchesters, unter der Leitung von Johannes Freyer. Gemeinsam „wandelten“ alle Musikbegeisterten im Anschluss in die Räumlichkeiten des Gewehrhauses. Nach einer charmanten Begrüßung von Christoph Schaller, einem Mitglied des jungen Organisatorenteams, folgte ein Arrangement, aufgeführt von der Jazz-Combo, die vom Dozenten Timo Görlich selbst unterstützt wurde. Trotz der Konstellation aus Anfängern und Fortgeschrittenen bildete sich in den vier Kurstagen eine Einheit, die die Freude an der Musik unmittelbar an die Zuhörerschaft weiter-gab. Den Kontrast zwischen gesprochen vorgetragenem und vertontem Text stellten die Teilnehmer der Kurse „Poetry Slam“ (Tom Schildhauer) und „Songwriting“ (Daniel Barke) zur Schau. Unter tosendem Applaus zeigten die jungen Schriftsteller und Komponisten auf der Bühne, was man in nur wenigen Tagen aus sich selbst herausholen kann. Die Dozentin Carolin Hofmann, die auch die Workshops Lyrical-, Disco- und HipHop-Dance anbot, animierte mit ihren Tänzern des „Rock’n’Roll“-Kurses das Publikum zum Mitklatschen.

Klassischer ging es zunächst im Gärtnerhaus zu. Dass Musik nicht nur die Teilnehmer verbindet, zeigte sich auch in den folgenden Beiträgen, wo Dozenten mit anderen Kursen interagierten. Neben weiteren Stücken des Salonorchesters, teils gesanglich unterstützt vom A-Capella-Dozenten Heiko Knopf, erfüllten dessen A-Capella-Kurs und Chorklänge, angeleitet von Diana Labrenz und Joachim Rust, den Saal. Joachim Rust wiederum bereicherte mit seiner Stimme die Spontaneinlage des Ukulelen-Workshops von Tabea Simon. Die Teilnehmer dieses Workshops ließen es sich nicht nehmen, außerhalb des geplanten Programms „Somewhere over the rainbow“ zu performen. Nach – von Stolz über die mu:v-Initiative erfüllten – Dankesworten von JMD-Generalsekretär Ulrich Wüster an das Camp-Team, ging es weiter in den Schlossinnenhof. Mitreißende Rhythmen vom Percussion- und Cajon-Workshop (Marius Todor), bereichert von den Chorsängern, führten das begeisterte Publikum ins Schloss selbst, in den Jeunesses Keller. Dort zeigte Friedrich Busch stellvertretend für seinen Filmmusik-Workshop, wie man in kürzester Zeit, mit wenigen Mitteln selbst komponierter und selbst eingespielter Musik einem Filmausschnitt die nötigen Emotionen verleihen kann. Mit dem letzten Programmpunkt läuteten Teilnehmer des Kurses „Elektronische Musik“ (Johannes ­Spohr) mit ihren selbst produzierten Beats die Abschlussparty ein.

Das Wandelkonzert ist ein Paradebeispiel für die Vielseitigkeit von Musik. Und auch dafür, dass verschiedenste Stilrichtungen dennoch auf einen Nenner gebracht werden können. Eingefleischte Klassiker haben die Möglichkeit, sich beispielsweise im Jazz auszuprobieren, ganz ohne Druck und hohe Anforderungen. Perfektion steht beim mu:v-Camp nicht im Vordergrund. Im Gegenteil. Was hier zählt, sind Kreativität und Spaß. Die Teilnehmer sollen sich ausprobieren und interaktiv werden. Das unglaublich breite Spektrum an Workshops und Kursen, angeboten von handverlesenen, motivierten Dozenten, wird sicher auch die nächs-ten Jahre wieder zahlreiche Teilnehmer aus ganz Deutschland anlocken. „Blöd, dass ich hier unterrichten muss. Ich würde gerne selber alle angebotenen Kurse besuchen!“, so Daniel Barke, der im Übrigen schon zum dritten Mal mit viel Engagement und Spaß beim Camp als Dozent dabei war.

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