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Musik ist in Bayern lebenswichtig

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Innovationspreise 2005 feierlich verliehen
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Mit Erfindergeist und viel persönlichem Engagement haben sie lange fernab der öffentlichen Aufmerksamkeit vor sich hingewerkelt. Bei der Feierstunde zur Übergabe des Innovationspreises 2005 standen ihre erfolgreichsten Netzwerke jetzt im Rampenlicht: Musikvereine, Musikschulen und Schulen in Grassau, Weilheim und Traunreut. Der Musikbund von Ober- und Niederbayern (MON) hatte zusammen mit dem Verband Bayerischer Sing- und Musikschulen (VBSM) erstmals einen Preis für die besten Modelle der Zusammenarbeit ausgelobt und damit auch drei exemplarische Beispiele für den im Frühjahr geschlossenen Kooperationsvertrag mit dem Kultusministerium gefunden.

Staatssekretär Karl Freller ließ es sich denn auch nicht nehmen, die Auszeichnung des Erstplatzierten, das Projekt in Grassau, persönlich zu übernehmen. „Ich bin sehr bewusst gekommen, um zu zeigen, dass wir diese Kooperation als sehr vorbildlich sehen und diese Beispiele Schule machen – im wahrsten Sinne des Wortes“, sagte der Bildungspolitiker mit Blick auf die drei prämierten Modelle. Musikschulleiter Wolfgang Diem, zugleich Dirigent des Musik- und Gesangvereins Grassau, zeigte sich von der Auszeichnung regelrecht beflügelt: „Wir sind richtig in Aufbruchsstimmung für das nächste Klassenmusizieren. Wie Diem unterstrich auch die geschäftsführende Präsidentin des MON, Friederike Steinberger, den Beitrag vieler Ehrenamtlicher zugunsten der Projekte. Adressiert an Freller sagte sie: „Diese Leute müssen finanziell unterstützt werden. Auch wenn es nicht um große Beträge geht, haben wir die Verpflichtung, dafür Gelder im Staatshaushalt bereit zu stellen.“ In ihrer Laudatio für das zweitplatzierte Projekt aus Weilheim erklärte Friederike Steinberger: „Erst durch das Zusammenwirken engagierter, herausragender Persönlichkeiten kommen diese Vernetzungen zustande und bringen auch die Erfolge mit sich.“ VBSM-Präsident Hanns Dorfner würdigte das drittplatzierte Modell aus Traunreut, wo sich die Stadt finanziell in das Kooperationsprojekt und die Nachwuchsförderung einbringt, als positives Beispiel in Zeiten klammer Kassen.

An den Staatssekretär gerichtet sagte Dorfner: „Sie sehen: Die Kommunen stehen hinter diesen Einrichtungen, sie brauchen aber auch Unterstützung. Etwas mehr dürfte es schon sein im Kulturstaat Bayern.“ Gerade in schwierigen Zeiten und einer globalisierten Welt sei es wichtig, jungen Menschen eine Musikausbildung und damit auch ein Stück Heimat geben zu können. „Lieber eine halbe Umgehungsstraße weniger ausbauen, als darauf verzichten, der Jugend dieses Handwerkszeug an die Hand zu geben“, so Dorfners Appell. Spontan ergriff auch Hubert Kamml, Vorsitzender der am Grassauer Modell beteiligten Wolfgang Sawallisch Stiftung, das Wort. Er appellierte an die Politik, die seiner Meinung nach immer stärkere Verlagerung der Haushalte zu Lasten des Ehrenamts zu stoppen. „Es ist nicht richtig, überall gleich mit dem Rasenmäher drüber zu gehen. Wir brauchen die Musik in Bayern für unser Leben“, betonte er. Für die Verantwortlichen der ausgezeichneten Kooperationsmodelle dürften daher die Preisgelder von 1.500, 1.000 und 500 Euro gerade recht kommen.

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