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News 2013/02

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Lucerne Festival Ark Nova startet +++ MaerzMusik bringt Perkussives +++ Das Geheimnis des Zauberwürfels +++ Jan Koetsier-Wettbewerb für Blechbläserquintett +++ Viel Lärm in der Provinz +++ Fallstudien: Die Musikerfamilie Fall +++ Kultur und Musik nach 1945 +++ Junge Frauen für den Jazz +++ Gitarre Instrument des Jahres 2013 +++ Deutscher Musikinstrumentenpreis +++ SWR Chorakademie +++ Dresdner Meisterkurse +++ Seiteneinsteiger

Lucerne Festival Ark Nova startet

Mit Musik den Opfern und Leidtragenden der großen Erdbebenkatastrophe vom 11. März 2011 in Japan Hoffnung und Zuversicht bringen, das ist die Idee und das Ziel des Projekts LUCERNE FESTIVAL ARK NOVA. Nach intensiven Vorarbeiten stehen jetzt Zeit und Ort für die Eröffnung fest: Vom 27. September bis 14. Oktober 2013 wird die mobile Konzerthalle mit einem Programm aus internationalen und einheimischen Künstlern in Matsushima gastieren. Als Höhepunkt ist am 12. Oktober 2013 ein Konzert von Mitgliedern des LUCERNE FESTIVAL ORCHESTRA unter der Leitung von Claudio Abbado geplant. Wichtiges Element des Projekts ist auch die Zusammenarbeit mit dem japanischen Komponisten, Musiker und Produzenten Ryuichi Sakamoto. Weitere Infos unter www.ark-nova.com

MaerzMusik bringt Perkussives

„Schlagwerke“ ist eines der musikalischen Felder, das die 12. Ausgabe von MaerzMusik thematisiert. Im Haus der Berliner Festspiele eröffnet das Festival für aktuelle Musik mit Installationen von Oliver Schneller und Charlotte Hug sowie „Timber“ für sechs auf Holzbalken spielende Perkussionisten des amerikanischen Komponisten Michael Gordon. Es folgen Konzerte, in denen das Instrument Schlagzeug beleuchtet wird. Robyn Schulkowsky und Joey Baron treten als Schlagzeug-Duo mit Uraufführungen von Chris­tian Wolff und eigenen Improvisationen auf. Als Solistin ist Robyn Schulkowsky mit dem Konzerthausorches­ter zu hören, mit Werken von Helmut Lachenmann, Jean-Pierre Guézec und Brian Ferneyhough. Erstmals stellt sich das Schlagwerk-Ensemble Speak Percussion aus Melbourne in Deutschland vor und das Hamburger Ensemble Resonanz präsentiert Kompositionen für Streichinstrumente und Schlagzeug von Beat Furrer, Isabel Mundry, Enno Poppe und Wolfgang Mitterer. Christian Dierstein (unser Bild, Foto: Thomas Hammelmann) führt perkussive „Minidramen“ auf, darunter Lucia Ronchettis Umsetzung des „Spielers“ von Dostojewski.

Das Geheimnis des Zauberwürfels – Alice Sara Ott im Gespräch mit jungen Pianisten in der Musikakademie Alteglofsheim

Einen Tag bevor die Deutsche Grammophon ihre neue CD mit Mussorgskys „Bilder einer Ausstellung“ veröffentlichte, gab Alice Sara Ott im Schloss Alteglofsheim bei Regensburg eine Pressekonferenz. Eine zufällige Koinzidenz, der eigentliche Grund für den Besuch der 24 Jahre jungen Pianistin war gewissermaßen ein freundschaftlicher: Alice Sara Ott hatte bei Karl-Heinz Kämmerling im Mozarteum in Salzburg studiert und nahm regelmäßig an dessen Meisterkurs teil, der seit zehn Jahren vom Bayerischen Tonkünstlerverband in der Musikakademie Alteglofsheim ausgerichtet wurde. Im Jahr nach dem Tod Kämmerlings widmeten der Veranstalter und seine ehemalige Assistentin und jetzige Kursleiterin, die griechische Pianistin Vassilia Efstathiadou, den Kurs 2013 dem Gründer und luden eine seiner ehemaligen Meisterschülerinnen, Alice Sara Ott ein. Die Pianistin stellte sich nicht nur den Fragen der anwesenden Journalisten, sondern vor allem denen der jungen Kollegen aus dem Kurs. „Wie alt warst Du als Du mit dem Klavierspielen angefangen hast?“ Nach anfänglichem Widerstand der Mutter habe sie endlich mit vier Jahren beginnen dürfen. „Bist Du aufgeregt, wenn Du auf die Bühne gehst?“ Lächelnd verneint sie, aber „bei der Führerscheinprüfung, da war ich nervös.“ Dass sich hier Profis trafen wurde bei der Frage eines jungen Pianisten deutlich: „Wie hältst Du Dir deine Finger warm?“ Auch hier machte Ott aus ihrem Herzen keine Mördergrube. Um ihre Finger auf der richtige Temperatur zu bringen, spiele sie einfach in der Garderobe mit dem Rubik’s Cube, dem Zauberwürfel.
Wie es sich anfühle, vor russischem Publikum Mussorgsky zu spielen, wird sie gefragt und sie gibt dann doch Preis, vor einer Live- Aufnahme wie der im Rahmen der Weißen Nächte in St. Petersburg sei man dann doch etwas nervös. Vor allem wenn man lieber auf einem Hamburger Steinway spiele, und im Mariinsky Theater stünden nur New Yorker Modelle. Doch der aus Hamburg angereiste Stimmer habe Wunder vollbracht, erzählt sie im Plauderton. Man muss nicht erst den Beifall des enthusiastischen Petersburger Publikums abwarten, um zu hören, dass ihr allen widrigen Umstände zum Trotz eine bemerkenswerte Einspielung „ihrer“ Bilder gelungen ist. Den neuesten Forschungen der kanadischen Musikwissenschaftlerin Rita Steblin zur Identität der Beethovenschen „Elise“ stand Ott skeptisch gegenüber: Sie wolle das Geheimnis um die Widmungsträgerin gar nicht enthüllt wissen: Und so spielte sie auch ohne dass ein Hamburger Steinway zur Verfügung stand das Albumblatt „Für Elise“ höchst romantisch und rätselhaft. Unser Foto zeigt Alice Sara Ott (li.) und Andrea Fink (DTKV Bayern) im Kaisersaal (Foto: Gerhard Giegerich). Mehr dazu auf der Seite des bayerischen DTKV in der Ausgabe März 2013. ak

Jan Koetsier-Wettbewerb für Blechbläserquintett

Beim internationalen Jan Koetsier-Wettbewerb für Blechbläserquintett in München hat das „Ensemble Schwerpunkt“ mit Matthew Sadler und Matthew Brown (Trompete), Cecilie Hoel (Horn), Mikael Rudolfsson (Posaune) und Ruben Dara de Lamo (Tuba) den Ersten Preis erhalten. Der in zweijährigem Turnus durchgeführte Wettbewerb wird von der Jan Koetsier-Stiftung München und der Hochschule für Musik und Theater München getragen. Den Zweiten Platz erhielt das „Red Socks Brassquintett“ mit Rita Thiem und Philipp Lüdecke (Trompete), Sebastian Krause (Horn), Balint Garaczi (Posaune) und Florian Mayrhofer (Tuba). Den dritten Preis in der international besetzten Konkurrenz erspielte sich das „Brillante Brass Ensemble“ aus England mit Craig Kilgour und Josef Murray (Trompete), Samuel Yates (Horn), Christopher Jones (Posaune) und Joshua Bolton (Tuba).

Viel Lärm in der Provinz

Vom 28. Februar bis 2. März findet im Ostseebad Eckernförde in Schleswig-Holstein zum vierten Mal das internationale „ProvinzLärm-Festival“ für Neue Musik statt. Schwerpunktland des diesmal ganz auf Europa ausgerichteten Festivals ist Polen, dessen aufregende junge Musikszene vor allem in Konzerten mit dem Ensemble Kwartludium, dem ensemble reflexion K und dem Organisten und Komponisten Dariusz Przybylski beleuchtet wird. Zurück zu den Wurzeln geht es im Konzert des Vokalensembles IL CANTO, das, getrennt durch die Performance des französisch-georgischen Tänzers Mikael Honesseau, zwei alte polnische Messen aus der Feder von Marcin Leopolita (um 1540–1589) und Bartlomiej Pekiel (gest. 1670) aufführen wird. Weitere Höhepunkte setzen das ensemble reflexion K, das ensemble voces berlin und die Kantorei an St. Nicolai Eckernförde mit der Wiederaufführung der Auftragskantate „mehr als der Sand... – Wege“ von Gerald Eckert, sowie das Percussionensemble der Musikhochschule Lübeck unter der Leitung von Professor Johannes Fischer mit der Aufführung des halbstündigen Percussion-Sextetts „Persephassa“ von Iannis Xenakis.
Der Deutschlandfunk zeichnet große Teile von ProvinzLärm auf und widmet dem Festival im August 2013 eine 100-minütige Sendung. Die Schirmherrschaft hat der Generalkonsul der Republik Polen in Hamburg übernommen. www.provinzlaerm.de

Fallstudien: Die Musikerfamilie Fall

Das 106. Gesprächskonzert der Berliner musica reanimata findet am Donnerstag, 28. Februar 2013, im Konzerthaus am Gendarmenmarkt Berlin, Musikclub, 20 Uhr, unter dem Titel „Fallstudien: Die Musikerfamilie Moritz, Siegfried, Leo und Richard Fall“ statt. Gegenstand dieses Gesprächskonzerts ist eine Komponistenfamilie, bestehend aus dem Militärmusiker Moritz Fall (1848–1922) und seinen drei Söhnen. Siegfried (1871–1943) studierte bei Heinrich v. Herzogenberg und Max Bruch, schrieb Opern und Lieder, finanzierte aber seinen Lebensunterhalt, indem er dem erfolgreicheren Operettenkomponisten Leo (1873–1925) die Klavierauszüge herstellte. Richard (1882–1945) war ein Schlagerkomponist, der mit dem Texter Fritz Löhner-Beda zusammenarbeitete. Siegfried starb in Theresienstadt, Richard in Auschwitz. Es musiziert das Ensemble Zwockhaus. Die Arrangements stammen von Winfried Radeke. Er übernimmt auch die Moderation des Gesprächsgastes Stefan Frey.

Kultur und Musik nach 1945

„Kultur und Musik nach 1945 – Ästhetik im Zeichen des Kalten Krieges“ nennt sich ein internationales kulturwissenschaftliches Symposium, das die „Wissenschaftsplattform“ und Edition liquidmusicology am 11. und 12. März auf dem Hambacher Schloss abhält. Unter den  Dozenten finden sich Namen wie Konrad Böhmer, Albrecht Dümling, Achim Heidenreich, Frieder Reininghaus u.a. Der Veranstalter Ulrich Blomann über seine Motivation zu dieser Symposiumspremiere: „Während sich im angelsächsischen Sprachraum die Einflussgröße Kalter Krieg auf die ästhetischen Konstituierungsprozesse der westlichen und östlichen Hemisphäre längst als kulturwissenschaftliches Arbeitsfeld etabliert hat, werden, wie es scheint, ein Vierteljahrhundert nach dem Mauerfall entsprechende Diskurse im einstigen Frontstaat des Kalten Krieges tabuisiert.

Junge Frauen für den Jazz

Rund 30 Nachwuchsmusikerinnen aus dem gesamten Bundesgebiet wurden während einer ersten Projektphase im Mai 2012 von einem prominent besetzten Dozentinnenteam gecoacht. Neben der musikalisch-künstlerischen Arbeit wurde der Blick dabei bewusst auch auf die vielfältigen außermusikalischen Faktoren gelenkt, die für den Verlauf von künstlerischen Biografien von entscheidender Bedeutung sein können. In der zweiten Projektphase vom 09.–12. Mai wird diese gemeinsame Arbeit fortgesetzt. DozentInnen sind Prof. Dr. Susanne Binas-Preisendörfer (Universität Oldenburg), Julia Hülsmann (Klavier), Eva Klesse (Schlagzeug), Petra Krumphuber (Posaune, Blech), Eva Kruse-Liljeqvist (Bass), Angelika Niescier (Saxophon), Susan Weinert (Gitarre), Pascal von Wroblewsky (Gesang). www.bundesakademie-trossingen.de

Gitarre Instrument des Jahres 2013

Anfang Januar kürte der Landesmusikrat Schleswig Holstein die Gitarre zum Instrument des Jahres:  das Instrument steht im Mittelpunkt seiner Aktivitäten im Jahr 2013. Der Gitarrenpädagoge Dieter Kreidler übernahm die Schirmherrschaft. www.instrument-des-jahres.de/

Deutscher Musikinstrumentenpreis

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie verleiht seinen Musikinstrumentenpreis 2014 an folgende Instrumente: E-Gitarre und Tenor-Posaune ohne Quartventil. Information und Anmeldung unter: IfM, Institut für Instrumentenbau e.V., Klingenthaler Str. 42, 08267 Zwota.

SWR Chorakademie

Das Vokalensemble des Südwestrundfunks (SWR) und die Staatliche Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart starten ab dem Wintersemester 2013/14 eine gemeinsame Chorakademie. Insgesamt sechs Akademieplätze für vier Stimmen sowie jeweils einen Dirigenten und Komponisten werden dann pro Saison geschaffen. Für zwei Semester erhalten die Studierenden einen Mentor im Vokalensemble und nehmen an Projekten und Proben teil. Die Kooperationspartner wollen damit die zukünftige Musikszene mitgestalten und dem Nachwuchsproblem entgegenwirken.

Dresdner Meisterkurse

„Musik international – Musik interdisziplinär – Musik intermedial“: so lautet das Motto der neuen Dresdner Meisterkurse Musik, die 2013 erstmals in der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber stattfinden. Die Angebote sollen neue, sparten- und stilübergreifende Anregungen bieten und sich damit vom klassisch auf das Instrument fixierten Meisterkurs abheben. Zu den Dozenten gehören Igor Malinovsky (Violine), Nils Mönkemeyer (Viola), Isang Enders (Violoncello), Till Brönner (Trompete), Daniel Pollack (Klavier), Thomas Fellow (Gitarre) und Evelyn Herlitzius (Gesang). Neben dem künstlerischen Unterricht werden Ergänzungskurse zu den Themen Musikermedizin und Musikpädagogik angeboten. Anmeldeschluss: 1. Mai 2013. www.hfmdd.de

Seiteneinsteiger

Das Präsidium des Landesmusikrats NRW und seine Arbeitsgemeinschaft Musik in Erziehung, Ausbildung und Forschung protestieren dagegen, dass bei Nachqualifizierungen für den Schuldienst in Nordrhein-Westfalen im Fach Musik auf Mindeststandards verzichtet wird. Laut einer Pressemitteilung von Ende 2012 liegt dem Landesmusikrat ein von Ludwig Hecke, Staatssekretär im Ministerium für Schule und Weiterbildung, unterzeichnetes Schreiben vor, dessen Zielsetzung es sei, Kirchenmusikern den nebenamtlichen Einsatz im Musikunterricht an öffentlichen Schulen des Landes nach einer nur wenige Tage umfassenden fachlichen Einführung zu ermöglichen.
Ein solches Vorgehen konterkariere, so der Landesmusikrat, die erst 2009 vom Schulministerium selbst erlassenen Regelungen für den Seiteneinstieg ins Lehramt. Die jetzt vorgesehene wenige Tage umfassende fachliche Einführung bleibe weit unter den Standards der „Ordnung zur berufsbegleitenden Ausbildung von Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteigern und der Staatsprüfung (OBAS)“ zurück, die aus Gründen dringenden Personalbedarfs in sogenannten Mangelfächern erlassen worden ist. Der nordrheinwestfälische Landesmusikrat wehrt sich auch gegen die Festlegung, dass „das A-Diplom Grundlage für den Musikunterricht in allen Schulformen und Schulstufen einschließlich der Sekundarstufe II, und das B-Diplom Grundlage für den Unterricht an Schulen der Sekundarstufe I und der Grundschule ist“. Die Regelung widerspreche der durch das Lehrerausbildungsgesetz 2009 erreichten Gleichwertigkeit aller Lehramtsstudiengänge mit einheitlich zehn Regelstudiensemestern.

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