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So seh’n Sieger aus: Bei den insgesamt 40 Ergebnisbekanntgaben sah man viele glückliche Gesichter.  Foto: Markus Kaesler
So seh’n Sieger aus: Bei den insgesamt 40 Ergebnisbekanntgaben sah man viele glückliche Gesichter. Foto: Markus Kaesler
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Paderborn hat überzeugt

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Erfolgreicher Abschluss des 54. Bundeswettbewerbs „Jugend musiziert“
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2.700 Musikerinnen und Musiker, rund 6.000 Gäste aus dem In- und Ausland, 1.400 öffentliche Wertungsspiele, rund 500 Stunden Musik, 130 Fachjurorinnen und Juroren in 23 Gremien, 5 Konzertveranstaltungen mit rund 4.000 Besuchern, und schließlich 545 erste, 695 zweite und 635 dritte Bundespreise, mit denen das Bundesjugendministerium die künstlerischen Leistungen auszeichnete.

Soweit die Eckdaten des 54. Bundeswettbewerbs „Jugend musiziert. Er fand vom 1. bis 8. Juni in Paderborn statt. Die Zahlen allein beschreiben jedoch nur unzureichend das bunte Fest, das das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, das Land Nordrhein-Westfalen, die Stadt Paderborn und der Hauptsponsor Sparkassen-Finanzgruppe ermöglichten und zusammen mit dem Deutschen Musikrat ausrichteten. Mit dem Festakt, in dessen Rahmen Sonderpreise im Gesamtwert von rund 100.000 Euro vergeben worden waren, verabschiedete sich „Jugend musiziert“ aus Paderborn, nicht jedoch, ohne eine durch und durch positive Bilanz zu ziehen.

Edgar Auer, der Projektleiter von „Jugend musiziert“: „In der Planung, Vorbereitung und auch während der Wettbewerbstage haben wir in den verantwortlichen Personen der Stadt Paderborn nicht nur engagierte, sondern auch in hohem Maße verständige Ansprechpartner gehabt. Angefangen bei Bürgermeister Michael Dreier über Dezernatsleiter Carsten Venherm, Kulturamtsleiter Christoph Gockel-Böhner, den Leiter der städtischen Musikschule Jürgen Boelsen, dazu viele weitere Mitarbeiter der Stadtverwaltung Paderborn, bis zum Bundesfreiwilligendienstleistenden Johannes Kühle, überall fand die Wettbewerbsleitung ein offenes Ohr, erhielt tatkräftige Unterstützung und traf auf eine beeindruckend hohe Bereitschaft, den „Spirit“ von „Jugend musiziert“ in die Stadt zu tragen. Die Präsenz des Bürgermeisters in nahezu allen öffentlichen Konzertveranstaltungen hat dem 54. Bundeswettbewerb zusätzlichen Glanz verliehen und damit sicherlich auch den Bürgerinnen und Bürgern Paderborns signalisiert, welch hohen Stellenwert die Stadt musikalischer Bildung bei­misst. Die außergewöhnliche Willkommenskultur, die wir in Paderborn vorfanden, hat den Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ zu diesem gro­ßen Erfolg gemacht. Damit empfiehlt sich die Stadt Paderborn unbedingt für weitere Bundeswettbewerbe.“ Für die Wettbewerbssaison „Jugend musiziert“ 2017 hatten sich zu Jahresbeginn rund 20.000 Kinder und Jugendliche angemeldet. Knapp 5.000 von ihnen erspielten sich in den Regionalwettbewerben die Weiterleitung zu einem der 19 Landeswettbewerbe. Der Sprung ins Bundesfinale gelang schließlich 2.700 Nachwuchsmusikerinnen und -musikern.

Die hohe Teilnehmerzahl am Bundeswettbewerb 2017 dokumentiert einmal mehr die Bereitschaft und den Willen der jungen Leute, sich, trotz aller schulischen Beanspruchung, über einen langen Zeitraum intensiv mit Werken der Musikliteratur zu beschäftigen, den Austausch mit Gleichgesinnten zu suchen, voneinander zu lernen und im Rahmen eines Wettbewerbs die eigenen musikalisch-künstlerischen Fertigkeiten von ausgewiesenen Profis bewerten zu lassen. Der Wettbewerb „Jugend musiziert“ ist das international größte Forum dieses Vergleichs miteinander. Hier suchen die Musikerinnen und Musiker die Bestätigung für das, was sie geleistet haben. Die Bundespreise stellen einen zusätzlichen Anreiz dar, um künstlerische Akzente zu setzen. Diese und weitere Aspekte benannte Prof. Reinhart von Gutzeit, der sich am Ende des 54. Bundeswettbewerbs aus seinem Amt als Vorsitzender von „Jugend musiziert“ verabschiedete: „Jugend musiziert ist eine Idee, eine wunderbare Institution mit erstaunlichen Wirkungen und Nebenwirkungen. Der Wettbewerb hat künstlerisch-pädagogische Maßstäbe tiefgreifend verändert, er hat unendlich viele Menschen motiviert und inspiriert. Mit seinen vielfältigen Anreizen hat er starken Einfluss auf unser Musikleben genommen, tausende von Kompositionen für junge Musiker angeregt, und vor allem mit einer großzügigen Preispolitik dafür gesorgt, dass die einst oft gestellte Frage ‚Jugend musiziert oder Jugend kämpft?‘ obsolet geworden ist.“

Prof. Ulrich Rademacher, der nunmehr das Amt des Vorsitzenden bekleidet, machte das Engagement seines Vorgängers deutlich: „Reinhart von Gutzeit führte „Jugend musiziert“ mit einem sicheren Instinkt als Musiker, Pädagoge, Analytiker und Netzwerker und sorgte so für eine maximale Beteiligungs-, Verantwortungs- und Begeis-terungsquote. Er plädierte erfolgreich dafür, dass das Ensemble-Musizieren auf höchstem Niveau nicht zum Feind exzellenten Solospiels wurde und es gehört zu seinen Verdiensten, dass auf allen Wettbewerbsebenen gemeinsame Qualitätsstandards gelten, die die Bewertung höchst unterschiedlicher Musik- und Stilrichtungen zulassen.“

Was die Qualität der im Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ präsentierten Beiträge betrifft, so fällt auch hier seine Beurteilung positiv aus: „Es gab eine große Zahl sehr guter Leistungen und hin und wieder Ausreißer, die uns überwältigten.“

Im 2. Preisträgerkonzert konnte „Jugend musiziert“ den Staatssekretär im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Dr. Ralf Kleindiek, begrüßen. Er betonte die Verbundenheit des Bundesjugendministeriums mit „Jugend musiziert“ und sicherte die weitere Unterstützung zu. Im Abschlusskonzert erhielt auch der Hauptsponsor von „Jugend musiziert“, die Sparkassen-Finanzgruppe, Gelegenheit, die jahrzehntelange Partnerschaft mit „Jugend musiziert“ zu bekräftigen. Jürgen Wannhoff, Vorstandsvorsitzender des Sparkassenverbands Westfalen-Lippe überreichte außerdem den mit 5.000 Euro dotierten „Sonderpreis für Familienensembles“ an die Brüder Niklas und Levi Geier, 1. Bundespreisträger in der Kategorie „Streicher-Ensemble“. Den mit 6.000 Euro höchstdotierten Preis des Bundeswettbewerbs, gestiftet von der Deutschen Stiftung Musikleben, erspielte sich ein Streichquartett aus Hessen.

Die drei Preisträgerkonzerte wurden von WDR 3, dem Medienpartner des 54. Bundeswettbewerbs „Jugend musiziert“ mitgeschnitten, eines davon live gesendet, die beiden anderen werden am 19. beziehungsweise 26. Juni ab 20.04 Uhr in „WDR Konzert“ ausgestrahlt. Auf YouTube ist das 1. Preisträgerkonzert als kompletter Konzertfilm zu sehen, produziert von Zuniel Kim, Meisterschüler an der Kunsthochschule Kassel. Der Link ist über die Bundesgeschäftsstelle „Jugend musiziert“ zu erfahren.

In seinem Abschiedsgruß im Festakt betonte Bürgermeister Michael Dreier: „Wir sind stolz darauf, was wir hier in Paderborn auf die Beine gestellt haben. Alle Akteure haben vorbildlich zusammengearbeitet und die acht Tage so für alle zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht.“

Die Durchführung des 54. Bundeswettbewerbs „Jugend musiziert“ wurde ermöglicht durch Mittel in Höhe von über 800.000 Euro. Die Grundsicherung erbringt das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, das darüber hinaus die Bundesgeschäftsstelle „Jugend musiziert“ ganzjährig zu 100 Prozent finanziert. 150.000 Euro wurden aufgebracht vom Land Nordrhein-Westfalen, 300.000 Euro von der Stadt Paderborn und ihren Partnern. Der Rest der Projektmittel wurde aufgebracht vom Hauptsponsor Sparkassen-Finanzgruppe. 

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