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Popularmusik, Neue Medien und Pädagogik

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Neue Schwerpunktsetzungen in der Musikakademie Alteglofsheim
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„Die Saat ist aufgegangen“ resümierten Vertreter des Zweckverbandes der Bayerischen Musikakademie Schloss Alteglofsheim das erste Jahr unter der neuen künstlerischen Leitung von Bernd Schweinar. Die Akademie hat seit kurzem bei den Eigenveranstaltungen die inhaltliche Schwerpunktsetzung in den Bereichen Popularmusik – Neue Medien – Pädagogik erweitert. Hier wurde jetzt ein vielfältiges Kursangebot geschaffen, das auf sehr große Resonanz stieß. Die Auslastung der Akademie mit Gästen aller Genres sei weiterhin sehr gut und konnte 2011 nochmals gesteigert werden.

Vom Angebot für Grundschullehrer bis zur „Rentner-Rockband“ waren die Eigenveranstaltungen der Musikakademie Alteglofsheim 2011 geprägt. „In den Schulen liegt die Zukunft der Musik, hier erfolgt die Weichenstellung für die musikalische Prägung des Lebens“, so Bernd Schweinar, selbst Vater von drei schulpflichtigen Söhnen. Und er führt weiter aus: „Kinder müssen Spaß am modernen Umgang mit Musik gewinnen! Musik ist einer der dominanten Freizeitfaktoren von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen; hier gilt es Synergien zu nutzen!“

Ein wichtiger Akzent sei daher das zweitägige Seminarangebot „Musik und Bewegung“, das sich an Grundschullehrkräfte sowie Erzieherinnen mit Vorschulbezug wende, so Schweinar. Als Dozent konnte der ausgebildete Realschullehrer Andreas Donauer gewonnen werden, der als Kinderpopstar „DONIKKL“ vor inzwischen rund 500.000 Kindern nachhaltig bewiesen habe, wie man diese im Kontext mit populärer Musik motivieren und mitreißen könne. Diese Fähigkeiten gebe DONIKKL sehr emotional an die Pädagogen weiter. Stets ausgebuchte Kurse und begeisterte Lehrkräfte seien das erfreuliche Ergebnis.

Weil Musik sich in einer digitalen Welt nicht mehr nur auf ein Instrument beschränke sondern den Alltag allumfassend bestimme, wurde der Bereich der neuen Medien erheblich ausgebaut und damit auch die Schlagzahl des in der Akademie befindlichen Medienlabors stark erhöht, erläutert der neue künstlerische Leiter. In Kooperation mit der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) wurde ein Seminar zum Thema „Schulradio Bayern“ gestartet. Für die praxisorientierte Einbindung in den Schulunterricht, für Projektgruppen oder die Schülerzeitung gebe es nunmehr Seminarangebote zu den Themen Podcast und Videocast, letzteres in Kooperation mit der nmzMedia. Mit einem Poetry-Slam-Seminar wurde ein Segment ins Angebot aufgenommen, das Literatur und Rhythmik modern verknüpfe. Mit dem Duo „großraumdichten“ wurde ein preisgekröntes Dozententeam aus der Praxis verpflichtet. Schweinar: „Lehrkräfte lernen, wie sie diese bei Kids sehr beliebte Technik in den Unterricht einbauen können, um die Schüler zu animieren, das eigene soziale Umfeld in eigenständigen Texten zu reflektieren und in einer zeitgemäßen, sprachlich attraktiven Form zu Gehör zu bringen.“

Weitere Kursangebote zum Umgang mit Musik-/Mediadateien im Internet, sozialen Netzwerken, Grafikanwendungen et cetera runden die Palette bei der Lehrerfortbildung beziehungsweise der Seniorenarbeit ab. Weil der demografische Wandel längst eingesetzt habe, weil jene, die mit Elvis und den „Beatles“ aufgewachsen seien, inzwischen ihre Plattensammlung mit ins Altenheim nähmen, habe die Musikakademie 2011 das Projekt „Rentner-Rockband“ gestartet. Bernd Schweinar: „Damit wollen wir Menschen helfen, sich nach einem erfüllten Berufsleben auch in diesen Genres neue Ziele und Aufgaben zu geben und die musikalische Leidenschaft der Jugend zurückzubringen.“ Aushängeschild sei Prof. Dr. Wolfgang Wiegard, der langjährige Wirtschaftsweise der Bundesregierung, der auch in einer der inzwischen fünf Bands mitspiele. Die berufliche Karriere habe bei vielen das einst erlernte Rockinstrument in den Hintergrund gedrängt, so Schweinar, der fortfährt: „Die Akademie bietet den Rentnerinnen und Rentnern die Möglichkeiten, in einer Gruppe mit Gleichaltrigen wieder zum Instrument zu greifen und ihre Jugendemotionen unter Strom zu setzen!“ Aus den gesammelten Erfahrungen wolle man auch Kooperationen mit externen Partnern und Verbänden entwickeln.

2012 will die Akademie die Themen der Lehrerfortbildungsangebote ausbauen und auch im Bereich der populären Musik den Aspekt der Vordenkplattform intensivieren. Damit setze der künstlerische Leiter das um, was er vor Dienstantritt in einem ausführlichen Konzept als „Think Tank“ umschrieben habe. Die „Plan! Pop12 – Bundesfachkonferenz für Popularmusikförderung“ der Initiative Musik gGmbH sei ein überregionaler Kristallisationspunkt in diesem Bereich, so Schweinar. Man bereite aber auch eigene regionale Fachtagungen zu Themen wie Kreativwirtschaft, Musikjournalismus und anderem vor. Zudem würden beim Ferienprogramm der Akademie Themen wie HipHop-Dance oder DJane mehr in den Vordergrund rücken.  

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