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„Classic meets Future“ am Stand von nmz, Deutschlandradio und Deutschem Musikrat
„Classic meets Future“ am Stand von nmz, Deutschlandradio und Deutschem Musikrat
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Präsentationsfläche für Musikmarkt und Musikkultur

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„Classic meets Future“ am Stand von nmz, Deutschlandradio und Deutschem Musikrat
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Ist ein Glas Wasser halb leer oder halb voll? Recht heterogen fallen die Bewertungen über die „runderneuerte“ diesjährige Musikmesse aus, die uns bislang erreichten. Gutes Beispiel: die zeitlichen Verschiebungen. Start am Donnerstag (statt bislang mittwochs) – die ersten drei Tage brachten viel Publikum, der Sonntag floppte, wohl auch wegen des schönen Wetters. Die um eine Stunde nach hinten verschobene tägliche Öffnungszeit schuf gen Abend ziemlich leere Hallen. Positiv die Möglichkeit für alle Musikinteressierten, täglich Zugang zu finden, dank Abschaffung der Fachbesuchertage. Negativ die Beschränkung möglicher Direktverkäufe ab Stand durch die Zwischenschaltung einer umständlichen, vom Händlerverband ausgerichteten Distribution. Bei allem konstant: die Besucherzahl. Wobei man sich fragt, ob das ausgelagerte „Festival“ nicht doch vom „Hauptevent“ ablenkte.

Dennoch erfreulich eine spürbare Stärkung des Faktors Musikkultur im Verhältnis zum blanken Business. Letzterem war – dabei hätte ein wenig mehr Kontakt zur praktizierten Musik den Managern sicher nicht geschadet – ein etwas abgelegener B2B-Bereich in einer Zone der Stille reserviert, gut geeignet für kommerzielle Schulungen und Fachvorträge.

Vor allem die Verlagerung der Verlagsstände, flankiert von Zupf- und Blasinstrumenten-Firmen, weg aus dem luftigen Ambiente der Halle 3.1 in den auch nur zu zwei Dritteln gefüllten Schachtelbau Nummer 8 gab nicht nur Anlass zur Freude. Dieser überakustische Riesenbunker führte über Strecken zu einem ohrenbetäubenden Klang-Wirrwarr, der offen gestanden gerade für unsere „Classic-meets-Future“-Bühne und vor allem auch für unseren Partner Deutschlandfunk zeitweise zur echten Belastung geriet. Dass dennoch zirka zwölf Stunden technisch akzeptable Sendezeit gelangen, ist der souveränen Technik-Crew und nervenstarken Moderatorinnen und Moderatoren zu verdanken. Deutlich besser besucht als im Vorjahr auch die vom Deutschen Musikrat und der nmz gestalteten Fachpanels und Verlagspräsentationen – Highlights die Verleihung des Musikeditionspreises und des gordischen Knotens unseres Musiklebens an Thüringens Kulturminister Hoff (siehe auch S. 10 und 12).

Viel Aufmerksamkeit zog auch die Gemeinschaftspräsentation von Goethe-Institut und Siemens Stiftung für das Netzwerk „Music in Africa“ auf sich, nicht zuletzt, weil fabelhafte Künstler aus Afrika ihr hohes musikalisches Niveau praktisch unter Beweis stellten – und weil die afrikanische Musikszene nach wie vor ein blinder Fleck in unserer eurozentristischen Musik-Sicht ist.

Um den alten Spruch „Der Weg ist das Ziel“ mal als etwas oberflächliches Fazit für die diesjährige Musikmesse zu bemühen: Bewegung in die richtige Richtung war deutlich spürbar. Wünschenswert aber: Für die nächste fällige „Runderneuerung“ sollte deutlich noch mehr neues Material – in diesem Fall kreative Ideen – bereitgestellt werden. Dann wäre es nicht vermessen, die Musikmesse als die weltweit angemessene Präsentationsfläche für Musikmarkt und Musikkultur zu preisen.

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