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Präzise Technik, die besticht

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Bundesapothekerkammer fördert Talente
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m 18. September 1997 avancierte die Urlaubsinsel Sylt zum Zentrum virtuoser Kammermusik, vorgetragen von zwei jungen Instrumentalensembles. Im Rahmen des Pharmacon-Kongresses verlieh der Präsident der Bundesapothekerkammer, Helmut Schmall, zum vierten Mal Sonderpreise an zwei Ensembles, die ihr Können in einem Konzert einem größeren Publikum vorstellen durften. Die Bundesapothekerkammer zeichnet seit dem vergangenen Jahr in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Musikrat Erste Preisträger des Bundeswettbewerbes „Jugend musiziert“ mit dieser besonderen Ehrung aus. Auszeichnungen erhielten die beiden Brüder Wolfram-Maria Märtig (Horn und Klavier) und Kaspar-Laurenz Märtig (Trompete und Klavier) sowie ein Ensemble für Violine und Klavier, bestehend aus Raphael Christ (Violine) und Martin Helmchen (Klavier). Die erste Programmhälfte gestalteten die Brüder Wolfram-Maria und Kaspar-Laurenz Märtig in verschiedenen Instrumentalbesetzungen mit Werken des 18. und 19. Jahrhunderts. Sie stellten sich mit Kompositionen für Horn und Klavier von Georg Friedrich Händel, Wolfgang Amadeus Mozart und Reinhold Glière, und Werken für Trompete und Klavier von Jan Neruda, Georg Philipp Telemann und Joseph Haydn vor. Wolfram-Maria Märtig war zusätzlich als Pianist mit dem Walzer Nr. 7 op. 64,2 von Frédéric Chopin zu hören. Die Geschwister waren beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ schon mehrmals sowohl solistisch wie auch im Ensemble erfolgreich. Die beiden jungen Künstler bestachen nicht nur durch ihre Wandlungsfähigkeit, sondern auch durch präzise Spieltechnik und ausgereifte Interpretation. Kaspar-Laurenz Märtig brachte die schnellen Läufe im Trompetenkonzert Es-Dur von Jan Neruda ebenso souverän zu Gehör wie die Heldenmusik von Georg Philipp Telemann, bei der er zur Pikkolotrompete wechselte. Wolfram-Maria Märtig glänzte durch fehlerloses, virtuoses Hornspiel, selbst in hoher Lage. Nach den kräftigeren Blechblasinstrumentenklängen der Märtigbrüder stand in der zweiten Programmhälfte russische Kammermusik des 20. Jahrhunderts auf dem Programm, interpretiert von Raphael Christ (Violine) und Martin Helmchen (Klavier), beide wiederholt Erste Preisträger bei „Jugend musiziert“. Die jungen Künstler hatten sich der schweren Aufgabe verschrieben, die anspruchsvolle Sonate für Violine und Klavier op. 94 von Sergei Prokofieff zu interpretieren. Der russische Komponist hat das Werk ursprünglich für Flöte und Klavier konzipiert und später für den weltberühmten Geiger David Oistrach umgearbeitet. Das Ensemble interpretierte die viersätzige Sonate mit technischer und künstlerischer Reife, sowohl mit Sensibilität wie auch mit kraftvoller Verve. Man darf auf das nächste Preisträgerkonzert im Frühjahr 1998 in Meran gespannt sein. Petra Pfaffenheuser

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