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Schere der Einkommen klafft weit auseinander

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Vorstand beschließt Einrichtung der Arbeitsgruppe „Honorarstandards“
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In der Vorstandssitzung am 10. Juni 2016 wurde beschlossen, eine Arbeitsgruppe „Honorarstandards“ ins Leben zu rufen, mit deren Aufbau und Koordination ich beauftragt wurde. Ähnlich den Gebührenordnungen anderer freier Berufe, wie etwa Arzt, Architekt oder Steuerberater soll den Musikerinnen und Musikern unseres Verbandes ein Honorarkatalog zur Verfügung gestellt werden, der die vielfältigen Aufgaben, Arbeitsbereiche und Facetten des Musikerberufes repräsentiert.

Folgende Ziele möchte der Verband mit der Aufstellung von Honorarstandards erreichen:

  • Unterbindung einer existenzgefährdenden Abwärtsspirale des Honorardumpings • Unterstützung der Mitglieder bei der Durchsetzung ihrer Honorarforderungen gegenüber Konzertveranstaltern, Eltern et cetera durch ein fundiertes Zahlenwerk
  • Demonstration des Wertes qualifizierter musikalischer Arbeit nach außen. In diesem Zuge Appell an finanziell gut abgesicherte Kolleginnen und Kollegen (etwa Mitglieder großer Orchester, Professoren an Musikhochschulen etc.), nicht umsonst ihre Leistung für musikalische Gelegenheitsgeschäfte anzubieten, sondern auch das entsprechende Honorar zu verlangen und es ggf. weiter zu spenden, wenn sie finanziell nicht darauf angewiesen sind.
  • Kooperation mit anderen Verbänden und Organisationen, etwa Deutsche Orchestervereinigung, auch deren Mitglieder aufzurufen, sich an die Honorarvorgaben des TKV zu halten.
  • Die Standards sollen einen Mindestwert darstellen, der durchaus Spielraum nach oben lässt, aber nicht unterschritten werden sollte.

Weit klafft die Schere der Einkommen in der Musikbranche auseinander. Während an der Spitze nach wie vor horrende Gagen verlangt und bezahlt werden, schwindet der Mittelstand mit akzeptabel bezahlten festen Stellen durch Einsparungen an Theatern, Orchestern, Musikschulen etc. zusehends. Eine Vielzahl von Musikerinnen und Musikern sind dadurch gezwungen, freischaffend tätig zu sein, und kommen dabei gerade mal so über die Runden, von Rücklagen für Alterssicherung ganz zu schweigen. Ich rufe Sie daher auf, sich aktiv an dieser Arbeitsgruppe „Honorarstandards“ zu beteiligen. Klagen über schlechte Bedingungen hat noch nie etwas verändert, wohl aber konstruktive Mitarbeit zur Verbesserung dieser Bedingungen und zur Erhaltung unserer Existenz. Je mehr Mitglieder hier aktiv werden, vor allem auch aus den Bereichen Jazz und Pop, desto mehr bildet der Katalog der Honorarstandards das große Spektrum und die Vielfalt der musikalischen Tätigkeitsfelder ab. Wer sich hier gerne einbringen möchte, sollte sich bis zum 30.09.2016 melden bei: Anja Schlenker-Rapke, Tel: 0172/5137755 E-Mail: rapke.mezzo@ gmx.de

Eine erste konstituierende Sitzung der Arbeitsgruppe soll dann zeitnah nach terminlicher Absprache der Interessent/-innen im Oktober stattfinden. Bis spätestens Oktober 2017 sollen dann die Ergebnisse erarbeitet sein, im Idealfall schon zur nächsten Mitgliederversammlung im Sommer nächsten Jahres.

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