Was ist nur los in unserer schönen Bundesrepublik? Wo die Kampfpiloten mangels Training – dafür fehlt das Geld – so fett sind, dass sie nicht mehr ins Jet-Cockpit passen: Ein allenfalls ambivalenter pazifistischer Ansatz. Wo die Vertreter der Körper-Kultur so fit sind, dass sie bei den olympischen Winterspielen an der Zahl der Medaillen gemessen alle anderen Nationen hinter sich lassen. Wo die Bildungspolitik so schwachbrüstig vor sich hin werkelt, dass unser deutscher Nachwuchs im internationalen Vergleich eine trübe Schlussfunzel vor sich her trägt.
Kehren wir weiter vor näheren Schwellen: Platten-Bosse, die technologische Entwicklungen ebenso verschlafen haben wie die Heran-Bildung neuer Käuferschichten, entlassen zuvörderst ihr kreatives Personal (schließlich müssen Controller noch die Spar-Effekte berechnen) und fordern unter Berufung auf das Verursacher-Prinzip die Todesstrafe für minderjährige Raubkopierer. „Vernünftige“ Intendanten kapitulieren vor der angeblichen Finanzmisere der öffentlichen Hände, erklären sich zu Fusionen mit anderen Häusern bereit und/oder plädieren für die Kündigung geltender Tarifverträge. Setzen sich eigenhirnig ein für die Privatisierung ihrer moralischen Anstalten, die dann wohl bald Maxx-Event heißen.
Was ist nur los in unserer schönen Bundesrepublik? Wo die Kampfpiloten mangels Training – dafür fehlt das Geld – so fett sind, dass sie nicht mehr ins Jet-Cockpit passen: Ein allenfalls ambivalenter pazifistischer Ansatz. Wo die Vertreter der Körper-Kultur so fit sind, dass sie bei den olympischen Winterspielen an der Zahl der Medaillen gemessen alle anderen Nationen hinter sich lassen. Wo die Bildungspolitik so schwachbrüstig vor sich hin werkelt, dass unser deutscher Nachwuchs im internationalen Vergleich eine trübe Schlussfunzel vor sich her trägt.Kehren wir weiter vor näheren Schwellen: Platten-Bosse, die technologische Entwicklungen ebenso verschlafen haben wie die Heran-Bildung neuer Käuferschichten, entlassen zuvörderst ihr kreatives Personal (schließlich müssen Controller noch die Spar-Effekte berechnen) und fordern unter Berufung auf das Verursacher-Prinzip die Todesstrafe für minderjährige Raubkopierer. „Vernünftige“ Intendanten kapitulieren vor der angeblichen Finanzmisere der öffentlichen Hände, erklären sich zu Fusionen mit anderen Häusern bereit und/oder plädieren für die Kündigung geltender Tarifverträge. Setzen sich eigenhirnig ein für die Privatisierung ihrer moralischen Anstalten, die dann wohl bald Maxx-Event heißen. Und - noch etwas näher –, wie agieren in diesem Umfeld unsere Musikanten: Während sich der Deutsche Musikrat in einem schmerzhaften und mühsamen Häutungsprozess befindet, gründet sich mit umfassendem Anspruch eine „Bundesvereinigung Deutscher Musik-Verbände“. Ein Schelm, wer Schlechtes dabei denkt oder: Systembedingt belebt Konkurrenz angeblich das Geschäft. Getreu diesem Motto fallen dann auch einige Cheerleader so genannter freier Musikschulen über ihre kommunal geförderten Mitbewerber her: Am besten abschaffen, alles privatisieren. Bildung und Kultur hat sich endlich im freien Kräftespiel des Marktes zu stählen. Wohin das führt, ist im Bereich der Popularmusik-Förderung bereits zu begutachten. In Nordrhein-Westfalen hat sich die VW-Soundfoundation gerade aus der direkten Rockförderung zurückgezogen – schon brechen die aufgekeimten Strukturpflänzchen zusammen. Das bildungspolitische Pflichtenheft für Nachwuchsförderung in diesem Bereich realisiert statt “Jugend musiziert“ RTL2: „No Angels“, „Bro’Sis“ und demnächst ein Teen-Star beweisen, dass man Talent-Schuppen kommerziell höchst erfolgreich betreiben kann. Wie wär’s mit ein paar Abenteuer-Urlaubsflügen über afghanisches oder irakisches Gebirge für unsere verfetteten Jet-Piloten? Die könnte man prima vermarkten.
Dieses Land braucht offensichtlich eine Therapie. Wir empfehlen ein zehn-semestriges Studium Generale für alle Bundesbürger, finanziert aus Mitteln der geplanten Laptop-Ausstattung aller Schulen.