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SSynergien zwischen Urheber und Aufführenden

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Zu einem internationalen Komponistengespräch in Basel: länderübergreifender Dialog
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Am 5. und 6. November 2001 trafen sich in Basel Vertreter der Musik-Verwertungsgesellschaften AKM, GEMA, SACEM und SUISA zum 8. Internationalen Komponistengespräch unter dem Thema „Junge Komponisten – Junge Interpreten“ und zur Sitzung des europäischen Musikfonds FESAM.

Am 5. und 6. November 2001 trafen sich in Basel Vertreter der Musik-Verwertungsgesellschaften AKM, GEMA, SACEM und SUISA zum 8. Internationalen Komponistengespräch unter dem Thema „Junge Komponisten – Junge Interpreten“ und zur Sitzung des europäischen Musikfonds FESAM.Das Internationale Komponistengespräch geht zurück auf eine Initiative der deutschen Musik-Verwertungsgesellschaft GEMA und ihrer französischen Schwestergesellschaft SACEM aus dem Jahr 1994. Das Ziel ist, Komponisten und Vertreter der Urheberrechtsgesellschaften zu einem länderübergreifenden Dialog über die aktuellen Arbeitsbedingungen von Komponisten zusammenzubringen.

Das 8. Internationale Komponistengespräch, das in der Musik-Akademie der Stadt Basel stattfand, wurde unter dem Thema „Junge Komponisten – Junge Interpreten“ geführt. Diskutiert wurde somit über die Kontakte und Synergien zwischen Urhebern und Aufführenden von zeitgenössischer Musik in der Zeit ihrer Ausbildung und während ihrer ersten beruflichen Erfahrungen. Die Moderation hatte Roman Brotbeck, der Präsident des Schweizerischen Tonkünstlervereins und Direktor der Musikhochschule Bern.

Anschaulicher Mittelpunkt des Gesprächs war das konkrete musikalische Erlebnis: Die jungen Interpreten des MONDRIAN ENSEMBLE aus der Schweiz (Daniela Müller, Violine, Christian Zgraggen, Viola und Martin Jaggi, Violoncello) spielten das Streichtrio des Komponisten Dieter Ammann (geboren 1962). Im Ergebnis führte der Erfahrungsaustausch in Basel zu der Forderung, dass bereits an den Ausbildungsstätten, das heißt an den Musikhochschulen und Konservatorien, die Zusammenarbeit zwischen jungen Komponisten/-innen und jungen Interpreten/-innen angeregt und stärker gefördert werden müsste. Durch die Intensivierung der Kontakte zwischen den jeweiligen Kompositions- und Instrumentalklassen können die jungen Instrumentalisten direkte persönliche Erfahrungen mit zeitgenössischer Musik sammeln, und die angehenden Komponisten können die Möglichkeiten und Grenzen der Instrumente in der Praxis erfahren. Ein gelungenes Beispiel, das zudem noch den internationalen Austausch förderte, zeigten Reinhard Flender und Henry Fourès auf: Der Kursus „Jeunesse Moderne“, der im August 2001 in Weikersheim stattgefunden hat, führte in Zusammenarbeit mit Jeunesses Musicales Deutschland, dem new classical Institut Hamburg und dem Conservatoire National Supérieur de Lyon Studenten aus Deutschland und Frankreich zu mehrtägiger Arbeit zusammen.

Im Zusammenhang mit dem Musikgespräch fand auch wieder die Jahressitzung des europäischen Musikfonds statt. Ein Ergebnis der Beratungen in Basel war, dass diese Fördereinrichtung, die bisher unter dem Namen „Fonds GEMA/SACEM/SUISA-Stiftung für Musik“ arbeitete, in „FESAM“ umbenannt wurde, nachdem sie durch den Beitritt der österreichischen AKM eine weitere internationale Erweiterung erfahren hat. „FESAM“ steht für: FONDS EUROPÉEN des Sociétés d‘Auteurs pour la musique (AKM, GEMA, SACEM, SUISA-Stiftung). Ansprechpartner für Informationen über den Fonds und Anträge sind Prof. Dr. Michael Karbaum und Dr. Jürgen Brandhorst bei der GEMA in München (per E-Mail: jbrandhorst [at] GEMA.de (jbrandhorst[at]GEMA[dot]de)).
Beschlossen wurde die Förderung folgender länderübergreifender Projekte:

  • Komponistenförderung im Rahmen von Konzerten des Ensemble Phorminx, Darmstadt, die unter dem Titel „Temps et couleurs“ mit Werken französischer zeitgenössischer Komponisten im Dezember 2002 in Tübingen und Darmstadt stattfinden werden.
  • der Europäische Förderpreis für Filmmusik im Rahmen der Internationalen Biennale für Film- und Medienmusik, der am 28. Juni 2002 in Bonn verliehen wird.
  • Komponistenförderung im Rahmen von Konzerten des Ensemble ARCEMA, Paris, die für April 2002 in Paris und für Oktober und November 2002 in Weimar und Köln geplant sind.
  • Kompositionswettbewerb für elektroakustische Musik im Oktober 2002 in Ohain, Belgien.
  • Komponistenförderung im Rahmen des Festival „Rendez-Vous Musique Nouvelle“, das im November 2002 in Zusammenarbeit mit der Stadt Saarbrücken in Forbach stattfinden wird.
  • Konzerte und Aufenthalt der Schweizer Komponisten Rainer Boesch und Nicolas Sordet im Zentrum „Collectif & Cie“, Annecy, im November 2001.
  • Komponistenförderung im Rahmen von Konzerten im Zusammenhang mit dem 50. Geburtstag der „Association Européenne des Festivals“ im Oktober 2002 in Genf.

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