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Theoretisches Wissen ergänzen

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Lehrgang zum Kulturmanager bei der ebam in München
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In der Ausgabe 06/01 berichtete die neue musikzeitung über die ebam Business Akademie in München. Die Konzeption und die Inhalte des Lehrgangs zum Kulturmanager klangen sehr vielversprechend, deshalb habe ich mich auf die Ausschreibung des Stipendiums der nmz beworben.

In der Ausgabe 06/01 berichtete die neue musikzeitung über die ebam Business Akademie in München. Die Konzeption und die Inhalte des Lehrgangs zum Kulturmanager klangen sehr vielversprechend, deshalb habe ich mich auf die Ausschreibung des Stipendiums der nmz beworben. Während meines Studiums an der Musikhochschule in Freiburg hatte ich ein Praktikum in einer Konzertagentur absolviert. Durch diese ersten Erfahrungen im organisatorischen Bereich wurde ich motiviert, mein Berufsziel in Richtung Kulturmanagement zu verlagern. Nach meinem Abschluss zur Diplom-Musiklehrerin trat ich eine befristete Stelle im Organisationsteam der Meisterkurse des Schleswig-Holstein Musik Festivals an. In Lübeck erhielt ich dann die Nachricht, dass ich für das Stipendium ausgewählt wurde und somit am Lehrgang zum Kulturmanager in München teilnehmen konnte. Mittlerweile hat sich mein Anfahrtsweg zum Lehrgangsort München um ein gutes Stück verkürzt, denn ich arbeite seit kurzem im Künstlerischen Betriebsbüro des Orchesters der Beethovenhalle Bonn.

Drei interessante Lehrgangswochenenden liegen bereits hinter mir. Insgesamt beinhaltet der Kurs zehn Wochenenden mit jeweils 22 Unterrichtseinheiten zu den Themen Recht, BWL, Marketing, Projektplanung, Sponsoring, Kulturpolitik und Kulturgeschichte. Außerdem wurden Referenten aus den Bereichen Musikverlag, Radio, Ausstellugsplanung, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikationstraining eingeladen. Die vierzehn Teilnehmer sind in ganz verschiedenen Bereichen tätig und bringen daher auch unterschiedliche Vorkenntnisse mit. Hieraus ergibt sich immer wieder ein interessanter Dialog sowohl mit den Referenten als auch innerhalb des Kurses. Einige der Teilnehmer sind bereits im Kulturmanagement tätig, beispielsweise in den Bereichen Musikverlag, Veranstaltung von Konzerten, Orchesterverwaltung, Ausstellungsplanung oder in der Leitung eines Musicaltheaters. Der Lehrgang bietet denjenigen die Möglichkeit, theoretisches Wissen zu ergänzen und ihre Tätigkeit zu professionalisieren. Auch Musiker, Pädagogen und Studenten besuchen den Kurs, um sich für den Bereich Kulturmanagement zu qualifizieren. Fachfremde bekommen ebenfalls die Gelegenheit, einen Einstieg in diesen Bereich zu finden.

Das erste Kurswochenende war dem Thema Betriebswirtschaftslehre vorbehalten. Harald Schrank, Diplom-Betriebswirt und ehemals kaufmännischer Leiter eines Tonstudios, referierte sehr praxisnah über das Thema BWL. Natürlich reicht ein Wochen-ende nicht dafür aus, umfassende betriebswirtschaftliche Kenntnisse

zu erlangen. Jedoch wurden uns zumindest Grundkenntnisse vermittelt, die für eine erfolgreiche Tätigkeit als Kulturmanager unentbehrlich sind. Mit Beispielen aus der Praxis wurden wir an die Themen Steuern in Kulturbetrieben, Kostenrechnung, Finanzierung, Managementgrundlagen, Rechnungswesen und Controlling herangeführt.

Da der Lehrgang nur an einzelnen Wochenenden stattfindet, ist die Wissensvermittlung in kompakter Form unerlässlich. Dies bedeutet für die Teilnehmer allerdings, dass die Wochenenden sehr anstrengend sind und man sich gegebenenfalls selbst weiter mit dem Thema beschäftigen muss, da das folgende Kurswochenende bereits für ein anderes Thema reserviert ist.

Am zweiten Wochenende war die Diplom-Kauffrau Claudia Baumgartner eingeladen, um über Marketing im Kulturbereich zu dozieren. Vorrangig erarbeiteten wir jedoch allgemeine Grundlagen des Marketings. Wir erfuhren, dass neben der Werbung auch die Preisgestaltung, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Distributionspolitik und Servicepolitik zum Marketing-Mix gehören.

Ralf Kitzberger, Rechtsanwalt aus Ludwigsburg mit den Schwerpunkten Medien- und Urheberrecht, erarbeitete mit uns den Bereich Recht und Kulturmanagement. Wesentliche Themen wie Rechtsformen von Kulturbetrieben und wichtige Aspekte des Arbeitsrechts wurden besprochen. Interessante und bisweilen sehr amüsante Berichte über Fälle aus der Praxis erleichterten uns den Zugang zum Urheber- und Vertragsrecht.

Vor uns liegen noch sieben Wochenenden, die eine Fülle von interessanten Themen beinhalten. Für den Abschluss des Lehrgangs ist die Ausarbeitung einer Projektarbeit vorgesehen. Der Lehrgang endet dann im Juli diesen Jahres mit der Vorstellung der Projekte. An dieser Stelle möchte ich mich nochmals recht herzlich bei der nmz bedanken, ohne deren Hilfe ich den Kurs zum Kulturmanager nicht hätte belegen können.

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