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Das neue Normal für Chöre: Gesungen wird draußen. Foto: Bundesakademie
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Von Hundert auf Null an einem Tag

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Fort- und Weiterbildung an der Bundesakademie Wolfenbüttel unter Corona-Bedingungen
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19. März 2020: von Hundert auf Null an einem Tag. Auch an der Bundesakademie für Kulturelle Bildung in Wolfenbüttel wurden Kurse zunächst noch zaghaft, dann großzügiger verschoben oder gar ganz abgesagt und stattdessen Online-Formate entwickelt.

Besonders nachgefragt waren dabei Angebote wie #ChorOn-Screen, die nicht Ersatz für ausgefallene Live-Angebote waren, sondern sich ganz konkret mit der aktuellen Situation auseinandersetzten. Der Online-Workshop fand bereits Ende März zum ersten Mal statt und setzte sich mit den Möglichkeiten und Chancen virtueller Chorarbeit auseinander.

„Wir hatten Blended-Learning-Angebote schon vor Corona in unsere mehrphasigen Weiterbildungen integriert, aber natürlich hat uns das noch einmal einen großen Schub in Sachen E-Learning gegeben und wir werden das auch fortsetzen. Wir hatten viele Teilnehmer_innen, die das erste Mal ein Angebot von uns nutzen konnten, weil ihnen die Anreise zu Vor-Ort-Angeboten zu weit war, das werden wir auf jeden Fall nutzen. Wir beobachten aber auch die technischen Weiterentwicklungen, besonders gespannt bin ich, was aus Digital Stage wird“, so Kerstin Hädrich, Leiterin des Programmbereichs Musik an der Bundesakademie.

Das Projekt am Institut für Künstlerische Forschung hat sich nicht weniger vorgenommen, als die Latenz auf ein so geringes Maß zu bringen, dass Musik- und Schauspielensembles von verschiedenen Orten aus sinnvoll proben können oder Auftritte auf einer gemeinsamen virtuellen Bühne möglich sind. Projektleiter Julian Klein erzählt mehr: „Wir versuchen, durch intelligentes Routing möglichst wenig Zeitverzögerung einzubauen. Auf unserer Website gibt es einen Prototyp, der noch in Arbeit ist, aber bereits funktioniert. Im Moment werden dabei noch alle Teilnehmer_innen zusammengeschaltet, aber wir arbeiten daran, verschiedene Proberäume einzurichten.“

Verschoben werden mussten indessen neben Workshops und Seminaren auch die Starts zweier Zertifikatsweiterbildungen: sowohl der Beginn des B-Kurses Jazz- & Popchorleitung als auch der eines dreiphasigen Angebotes zum Arrangieren für Jazz- und Popchor wurden in den Januar 2021 verschoben. Die Struktur und der Aufbau der Kurse werden dabei so angepasst, dass sie auch unter fortgesetzten Corona-Bedingungen funktionieren. Dazu wird es viel Kleingruppenarbeit und ergänzende Online-Angebote geben. Einheiten in größeren Gruppen werden bei entsprechendem Wetter auch die Außenanlagen nutzen.

Mit wenigen Ausnahmen werden alle Angebote für das Jahr 2021 so geplant, dass sie alternativ kurzfris­tig auch virtuell stattfinden können. Dazu Kerstin Hädrich: „Diese Absagetelefonate möchte ich wirklich nicht noch einmal in diesem Ausmaß führen müssen. In die Veranstaltungen fließt auch vorab schon viel Arbeit der Dozent_innen und für die Teilnehmenden sind Fortbildungsangebote gerade jetzt wichtig.“

Aber auch reine Online-Angebote wird es weiterhin geben. Gerade in der Entwicklung ist ein kleiner Workshop, der sich an weniger technikaffine Chorleiter_innen richtet, die ihre Proben an der frischen Luft mit einem kleinen und kostengünstigen Setup unterstützen wollen.

Alle Vor-Ort- und Online-Angebote sind auch im Internet unter www.bundesakademie.de/musik zu finden.

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