15 Ensembles, 750 Künstler, mehr als 2.000 Besucher – die zweite Auflage des Vokalfests Chor@Berlin begeisterte Akteure wie Gäste gleichermaßen. Vom 16. bis zum 19. Februar wurde das RADIALSYSTEM V nach der erfolgreichen Premiere 2011 erneut zum Zentrum innovativer Konzepte, Workshops und Aufführungsformate.
Alle Workshops waren bereits Wochen zuvor ausgebucht, darunter ein Intensivkurs Chordirigieren bei Robert Göstl, Professor an der Hochschule für Musik und Tanz Köln, sowie der Workshop „Chor kreativ – Singen ohne Noten“ bei Michael Betzner-Brandt, Dozent an der Universität der Künste Berlin. Das dreitägige Ausbildungsseminar für die neue Singen-mit-Kindern-Initiative DIE CARUSOS vom Deutschen Chorverband (DCV) wurde zur Chef-Sache erklärt: DCV-Präsident Henning Scherf übergab höchstpersönlich die Zertifikate an die ersten zwölf Fachberater.
Chor@Berlin war aber auch ein vielseitiges Festival, das der Estnische Philharmonische Kammerchor unter der Leitung von Daniel Reuss mit Werken zeitgenössischer estnischer Komponisten eröffnete. In der Bach-Nacht mit dem Alsfelder Vokalensemble, dem Elbipolis Barockorchester Hamburg und dem Gesualdo Consort Amsterdam erklang unter der Leitung von Wolfgang Helbich vier Stunden Musik von Johann Sebastian Bach, darunter viele apokryphe Werke.
In der Nacht der Berliner Chöre präsentierten sich dann acht sehr unterschiedliche Ensembles dem Publikum mit halbstündigen Programmen von Mendelssohn bis Bobby McFerrin.
Für den krönenden Abschluss sorgte der Rundfunkchor Berlin unter der Leitung von Simon Halsey mit einer choreographierten Fassung des „Deutschen Requiems“ von Johannes Brahms. Die Aufführung unter dem Titel „human requiem“, bei der die Zuhörer im unbestuhlten Saal verteilt waren, ließ keinen Besucher kalt (siehe den Bericht auf nmz Online).
Chor@Berlin war jedoch nicht nur am Veranstaltungsort, sondern auch im Internet ein Erfolg: Fünf Tage nach Ende des Vokalfests hatten bereits mehr als 5.500 Menschen das Blog besucht, das gewissermaßen in Echtzeit in Texten, Fotos und Videos von den Konzerten, Workshops und Diskussionsrunden berichtet hatte, nachzulesen und nachzusehen unter: www.choratberlin.de/blog