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Stuttgarter Innenstadt im Klangrausch

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Laienmusiker gratulieren zum Landesgeburtstag
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„Das Musizieren ist eine wahre Volksbewegung in diesem Land“ betont Ministerpräsident Erwin Teufel bei der Eröffnung des Landesmusikfestivals im Weißen Saal des Neuen Schlosses in Stuttgart vor den Ehrengästen und den Vertretern der beteiligten Landesverbände. Startschuss zu einem Fest der Superlative. Die Vielseitigkeit der Möglichkeiten erklingt gleich nach der Motiv-Fanfare „Wir machen die Musik“, extra von Jochen Wehner komponiert vom Landesblasorchester Baden Württemberg und Sängern aus Baden und Württemberg in Szene gesetzt.

„Das Musizieren ist eine wahre Volksbewegung in diesem Land“ betont Ministerpräsident Erwin Teufel bei der Eröffnung des Landesmusikfestivals im Weißen Saal des Neuen Schlosses in Stuttgart vor den Ehrengästen und den Vertretern der beteiligten Landesverbände. Startschuss zu einem Fest der Superlative. Die Vielseitigkeit der Möglichkeiten erklingt gleich nach der Motiv-Fanfare „Wir machen die Musik“, extra von Jochen Wehner komponiert vom Landesblasorchester Baden Württemberg und Sängern aus Baden und Württemberg in Szene gesetzt. Unser Leben spricht tausend Sprachen“ stimmen die Sängerinnen und Sänger an, und die Akkordeonisten intonieren mit Paul Kühmstedts Habanera ein Werk des einheimischen Komponisten. „Musik ist die beste Schule das Leben zu erlernen und zugleich das wirkungsvollste Instrument, ihm zu entfliehen“ zitiert der Ministerpräsident und er fügt hinzu, dass Kinder und Jugendliche dies nicht nur, aber auch in besonderer Weise beim Musizieren erfahren würden. Grundsätzlich jeder Mensch könne von Musik berührt werden und sich damit den Reichtum dieser Welt erschließen. Da regnete es Sterntaler an diesem Tag des Landesmusikfestivals in Stuttgart. Die Innenstadt war proppenvoll, denn an zirka 20 Standorten vom Hauptbahnhof bis zur Marienstraße wechselten stündlich die Musikgruppen. Zahlenmäßig hatten die Blasmusiker bei den beteiligten 12.000 Musikerinnen und Musikern eindeutig die Nase vorn. Das klingende Geburtstagsständchen kam aus den verschiedensten Bereichen der Laienmusik, Chöre, Zupfer und Akkordeonspieler im bunten Miteinander.

„Es macht Spaß, dort zu sein wo die Musik spielt“ meinte der Präsident des Blasmusikverbandes Minister Rudolf Köberle. Mit strahlendem Lächeln überreichte er zusammen mit dem Ministerpräsidenten 33 Musikvereinen die Conradin Kreutzer Tafel für langjähriges Vereinsbestehen.

Wenn der Himmel in diesem Moment auch Freudentränen vergießt tut das der Begeisterung der aktiven Musiker keinen Abbruch. Die zweifelnden Blicke zum Himmel, ob das Wetter denn halten wird bis zum großen Festumzug sind unbegründet, denn die 80 Teilnehmergruppen am Festumzug werden von der Sonne wieder so verwöhnt , dass der Schweiß im Marschrhythmus von der Stirne tropft. Wasser marsch, heißt es derweil am Eckensee, wenn die Jüngsten ihre Erfahrungen mit Wasserorgeln, Tauchgong und Topfschlagzeug machen. Eine beachtenswerte Initiative der Musikjugend für den Nachwuchs. Grundschulkinder singen auf der Operntreppe Lieder und die Jugendchöre stimmen voller Freude ein, da wird jedem klar: Musik macht Spaß!
Auf dem Eckensee hält die Entenmutter schnatternd ihre Küken beieinander und die vorwitzigen Musikerkinder werden reihenweise vom interessanten aber gefährlichen Nass in Sicherheit gebracht. Bobbycar-Rennen, Kinderschminken oder allerlei Basteleien trocknen rasch die Tränen.

Zeit für die Eltern in aller Ruhe (die Kinder können in der Obhut von Erzieherinnen gelassen werden) in der nahen Hochschule dem Konzert des Landesblasorchesters Baden Württemberg (LBO) zu lauschen. Am Pult ist heuer mit Isabelle Ruf Weber eine der etabliertesten Dirigentinnen. Sie breitet einen erfrischenden Klangteppich aus, mal kraftvoll dynamisch, dann wieder luftig verspielt. Hier sind sie zu hören, die Bläserklänge fernab des Klischees und die Zuhörer halten den Atem an, sind dankbar für die willkommene Anstrengung des Zuhörens.

Einer der offiziellen Programmhöhepunkte ist erst am Abend. Chris de Burgh gibt ein Solokonzert im Neuen Schloss. Wer mag den irischen Barden nicht? Wenn er seine „lady in red“ anstimmt, dann summt und singt man automatisch mit.

Vielen der knapp 4.000 Fans war das nicht genug, sie stürmten nach vorn zum Tanzen und Klatschen. Wer keine Karten mehr bekam hat es sich auf dem Rasen vor dem Schloss bequem gemacht. Lieber einen „Hörplatz“ als gar keinen Platz. Auf dem Heimweg trifft man noch an der Ecke ganz unentwegte Bläser oder Sänger mit ihrem ganz persönlichen Nachtlied, dem Abschiedslied an einen turbulenten Tag mit Laienmusik in der Stadt.

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