Zurzeit werden die Konzepte von 111 Bewerbern aus 18 Ländern an die international besetzte Intendanten-Jury verschickt. Die vier Juroren haben sechs Wochen Zeit, um zu entscheiden, welche der Konzepte in die engere Wahl kommen.
Ein wichtiges Kriterium ist, inwieweit die technischen und personellen Vorgaben des Operhauses in Bern berücksichtigt wurden. Dort wird das Siegerkonzept in der kommenden Spielzeit zur Aufführung kommen. Gefordert war ein Regie- und Ausstattungskonzept zu der Oper „La finta giardiniera“ von Wolfgang Amadeus Mozart.
Nach dieser ersten Auswahl werden die verbliebenen Einreichungen durch ein Punktesystem bewertet. Die vier Teams mit den meisten Punkten werden am 18. April 2009 nach Barcelona eingeladen, wo das Finale stattfindet. Die Endrunde wird erstmals nicht in Wiesbaden ausgerichtet, sondern am Gran Teatre del Liceu in Barcelona, einem Mitglied der Opera Europa. Dort müssen die Finalisten beweisen, dass sie in der Lage sind, ein Sängerensemble zu führen. Vor den Augen der Jury werden sie eine vorgegebene Opernszene erarbeiten. Die Preisverleihung findet im Juli 2009 in Raum Wiesbaden statt.
Der Jury des 5. Europäischen Opernregie-Preises gehören an:
Nicola Sani – Intendant der Opera di Roma, Italien, Vorsitzender der Jury
Marc Adam – Intendant der Oper Bern, Schweiz
Javier Menendez – Intendant der Opera de Oviedo, Spanien
Lars Tibell – Intendant der Malmö Opera, Schweden
Professor Dr. Achim Weizel, Mannheim, Publikumsvertreter
Der Europäische Opernregiepreis wird alle zwei Jahre von der Camerata Nuova in Zusammenarbeit mit der Opera Europa ausgeschrieben – einem Zusammenschluss von mehr als 100 europäischen Opernhäusern.
Der EOP ist der einzige größere Opernregie-Wettbewerb, der zurzeit in Deutschland existiert. Im Jahr 2001 wurde er zum ersten Mal unter dem Juryvorsitz von Klaus Zehelein ausgerichtet. Ziel ist es, die zeitgemäße Musiktheaterregie zu fördern und jungen Nachwuchstalenten ein Forum zu bieten. Viele der Preisträger der vergangenen Jahre arbeiten mittlerweile weltweit erfolgreich als Regisseure, Bühnen- oder Kostümbildner.
Der Europäische Opernregie-Preis steht unter der Schirmherrschaft des Chefs der Hessischen Staatskanzlei Stefan Grüttner und ist mit insgesamt 30.000,- Euro dotiert.