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Bibliotheken in NRW melden Besucherrekord +++ Ein Goethe-Lesesaal für Pjöngjang +++ Russland gibt 60 000 wertvolle historische Zeitungen aus deutschen Beständen zurück
Bibliotheken in NRW melden BesucherrekordKöln (ddp-nrw). In die öffentlichen Bibliotheken des Landes sind im vergangenen Jahr so viele Literatur-Fans wie noch nie zuvor geströmt. In zahlreichen Städten stieg die Zahl der Besucher um zehn Prozent, wie der Verband der Bibliotheken Nordrhein-Westfalens (vbnw) am Mittwoch auf ddp-Anfrage in Köln mitteilte. Insgesamt besuchten im vergangenen Jahr 26 Millionen Menschen die öffentlichen Büchereien des Landes.
Besonders nachgefragt waren laut vbnw Titel zu den Themen Familie und Freizeitgestaltung. Seit der Pisa-Studie würden auch Bücher über Pädagogik und Kindererziehung vermehrt ausgeliehen, sagte Monika Rasche vom vbnw weiter.
Ein Goethe-Lesesaal für Pjöngjang
Frankfurt/Main (ddp). Das Goethe-Institut in Seoul verhandelt mit Nordkorea über einen Lesesaal für Pjöngjang. Geplant sei eine Bibliothek, die nicht nur mit Büchern, sondern auch mit Videos, Computern, CD-ROMs, Zeitschriften und Zeitungen bestückt ist, berichtet die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» (Mittwochausgabe). «Für dieses Land wäre das ein Quantensprung», sagte der Leiter des Goethe-Instituts Seoul, Uwe Schmelter, der seit Anfang 2001 auch für den Norden der geteilten Halbinsel zuständig ist.
Offenbar seien die Nordkoreaner bereit, auf die Bedingungen der Deutschen einzugehen: Der Lesesaal soll «aktuell und unzensiert» bestückt werden, ein freier Zutritt soll gewährleistet sein. «Bisher haben wir keine Widerrede gehört», sagte Schmelter.
Russland gibt 60 000 wertvolle historische Zeitungen aus deutschen Beständen zurück
Rund 60 000 historische Zeitungen, die nach dem Krieg von den Trophäenkommissionen der Roten Armee nach Russland verbracht wurden, lagerten bisher in der Russischen Staatsbibliothek Moskau, der früheren Leninbibliothek. Im Rahmen der jahrelangen engen Kooperation und guten Zusammenarbeit mit der Deutschen Forschungsgemeinschaft hatte sich die Russische Staatsbibliothek Moskau bereit erklärt, die Zeitungen außerhalb des üblichen Austausches kriegsbedingt verbrachter Kulturgüter nach Deutschland zurückzugeben.
Rund 60 000 historische Zeitungen der Jahrgänge 1845 bis 1945 sind zur Zeit auf dem Rückweg aus Russland nach Deutschland. Sie wurden nach dem Krieg von den Trophäenkommissionen der Roten Armee nach Russland verbracht und lagerten bisher in der Russischen Staatsbibliothek Moskau, der früheren Leninbibliothek. Bei den vier Tonnen Zeitungsarchivalien handelt es sich schwerpunktmäßig um Zeitungen des 19. und 20. Jahrhunderts. Unter den mehr als 700 teilweise kompletten Zeitungstiteln befinden sich die "Allgemeine Zeitung", die "Leipziger Volkszeitung", die "Frankfurter Zeitung", der "Hamburgische Correspondent", die "Rigasche Rundschau" oder der "Königlich Preußischer Staats-Anzeiger". Aber auch ausländische Zeitungsorgane wie "The Daily Telegraph" (London), "Critica" (Argentinien) oder "The China" sind darunter.
Die Rückgabe der historischen Zeitungen ist für die Rückführungsbemühungen von Kulturstaatsministerin Christina Weiss ein weiterer Erfolg. Er wurde durch den Einsatz und die intensive Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) möglich. Im Rahmen der jahrelangen engen Kooperation und guten Zusammenarbeit mit der DFG hatte sich die Russische Staatsbibliothek Moskau bereit erklärt, die Zeitungen außerhalb des üblichen Austausches kriegsbedingt verbrachter Kulturgüter nach Deutschland zurückzugeben.
Die zurückgeführten Zeitungsarchivalien stammen aus verschiedenen deutschen Bibliotheken. Die Staatsbibliothek zu Berlin nimmt die Zeitungsbestände stellvertretend für die Kulturstaatsministerin entgegen und gibt sie an die verschiedenen Einrichtungen weiter, aus denen sie ursprünglich stammen. Bei der Sammlung handelt es sich nicht nur um kriegsbedingt verbrachte Zeitungen, sondern teilweise auch um sogenannte "Dubletten" aus eigenen Beständen, von denen sich die Russische Staatsbibliothek Moskau trennt.
Presse- und Informationsamt der Bundesregierung Pressemitteilung Nr.56
Di, 04.02.2003