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Der Multimedia-Hörsaal zuhause

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Die LMU München bietet Online-Kurs für Digitale Medien an
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Um dem steigenden Bedarf zu begegnen, den Bereich der audiovisuellen Medien stärker in die Lehrerausbildung zu integrieren, hat die Fakultät Musikpädagogik der Ludwig-Maximilians-Universität München einen Online-Kurs ins Rennen geschickt, in dem Studierende mit einigen ausgewählten Medienprogrammen lernen sollen, digitale Inhalte im Spannungsfeld audiovisueller Kunst zu erstellen sowie diese dann später im Unterricht zu vermitteln.

Der zum Wintersemester 2013/14 gestartete Online-Kurs, in Kooperation mit der Virtuellen Hochschule Bayern ausgerichtet, ist bei den Studierenden der LMU von Beginn an auf recht hohes Interesse gestoßen und die Nachfrage überstieg bei weitem den gesteckten Rahmen von 50 Studierenden im ersten Durchlauf. Im kommenden Sommersemester soll nach Auswertung der Erfahrungen mit dem ersten Kurs sowohl die Teilnehmer erhöht werden als auch eine Öffnung für Studierende anderer Bayerischer Hochschulen erfolgen. Vielleicht trägt neben einem allgemein hohen Interesse an Medienthemen auch das Fehlen lästiger Präsenzveranstaltungen zum großen Zulauf bei, den die Veranstaltung erfährt. Statt im Hörsaal sitzen die Studierenden also zu Hause am Rechner und treten zunächst nur in Foren mit Tutoren und anderen Kursteilnehmern in Kontakt. Die Tutoren stehen bei Bedarf auch via Skype zur Klärung von Sachverhalten und bei einzelnen Kursschritten, die von den Tutoren moderiert werden, zur Verfügung.

Die Kursinhalte wurden in zwölf Module aufgeteilt, in denen die Studierenden sowohl praktische als auch theoretische Aufgaben erwarten. Neben dem Verfassen einiger Essays zu kulturtheoretischen Themen geht es vor allem um das schrittweise Erstellen von Musik, Animationen und Videosequenzen, die schließlich in einem Gesamtprojekt zusammengefügt werden. Am Ende des Kurses steht dann die Reflexion des Gelernten im Hinblick auf eine pädagogische Umsetzung. An die Stelle eines physisch anwesenden Dozenten treten bei diesem Vermittlungskonzept pädagogische „Tools“ wie Videotutorials (auch interaktive „Schritt-für-Schritt“-Tutorials) oder die e-Learning-Plattform Moodle, auf der sowohl Kursinhalte als auch die Ergebnisse für alle geteilt werden können.

Bei der Auswahl der verwendeten Programme haben die Beteiligten am Lehrstuhl auf Open-Source-Software gesetzt, die zum freien Download bereitgestellt wird, damit die Studierenden für eine Einschreibung in den Kurs kein eigenes Budget aufwenden müssen. Die Wahl fiel im Bereich Audio auf die beiden Programme Audacity und Soundation, mit denen mehrspuriges Sound- und Musikdesign möglich sind und auch eigene Aufnahmen von Sprache und selbst eingespielter Musik integriert werden können. Mit dem Programm Gimp können die Kursteilnehmer Fotos einpassen und grafisch bearbeiten und verfremden. Diese dienen dann als Artwork für das große Projekt, in dem alles zusammengefügt wird. Das wird im Online-Kurs Digitale Medien mit dem Programm Scratch gemacht, bei dem mit sehr einfachen Mitteln Video-Animationen erstellt werden können, die auch mit eigenen Inhalten (zum Beispiel das Artwork aus Gimp oder die produzierte Musik aus Audacity und Soundation) angereichert werden können. Darüber hinaus werden im Kurs auch noch die beiden Filmschnitt-Programme der jeweiligen Plattformen Windows und Mac, Movie-Maker und iMovie, besprochen. Überhaupt hat man am Lehrstuhl in diesem Wintersemester schnell erkannt, dass eine Berücksichtigung beider Betriebssysteme bei der Auswahl der beteiligten Programme sehr wichtig ist, da inzwischen viele Studierende ausschließlich auf Mac-Systemen arbeiten und man die Teilnehmer nicht zwingen will, ihre Arbeiten in den CIP-Pools der Universitäten durchzuführen, statt zu Hause am eigenen Rechner.

Die Konzentration auf Open-Source-Software hilft natürlich auch im Hinblick auf eine pädagogische Verwertung des Gelernten, denn auch die später unterrichteten Schüler der angehenden Lehrer werden darauf angewiesen sein, die vorgestellten Programme kostenlos nutzen zu können.

Alles in allem ist man am Lehrstuhl für Musikpädagogik der LMU München recht zufrieden mit den künstlerischen Ergebnissen aus dem ersten Durchlauf und auch das wieder starke Interesse am nächsten Kurs, der im Sommersemester startet, stimmt positiv, dass mit dem Kurs „Digitale Medien zwischen Kunst Musik & Pädagogik“ insgesamt ein Treffer gelungen ist.

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